Logopädische Behandlung bei Kindern ist angezeigt bei:
Logopädie bei Kindern
Sprachentwicklungsverzögerung / -störungen (SEV) / (SES)
Sprachstörungen bei Kindern
Störungen der Sprache bei Kindern haben ganz unterschiedliche Ursachen, daher wird zwischen Entwicklungsstörungen und erworbenen Störungen unterschieden.
Die Entwicklungsstörungen der Sprache haben entweder eine „primäre“ Verursachung, d.h. die Kinder haben eine Störung, die nur auf sprachlicher Ebene zu finden ist. Es lassen sich keine anderen Störungen finden, die sie verursacht hätten. Man spricht hier auch von einer „spezifischen Sprachentwicklungsstörung“. Des weiteren gibt es „sekundär“ verursachte Entwicklungsstörungen der Sprache. Dies bedeutet, dass eine Sprachentwicklungsstörung entstehen kann, wenn z.B. das Hören des Kindes beeinträchtigt ist oder wenn körperliche oder geistige Behinderungen den Spracherwerb erschweren.
Zu den erworbenen Störungen der Sprache gehört die „kindliche Aphasie“, die durch Schädel-Hirntrauma (z.B. bei Unfällen), Hirntumore oder entzündliche Erkrankungen (z.B. Meningitis) verursacht werden kann.
Welche Sprachentwicklungsstörungen gibt es?
Störungen beim Erwerb der Laute
Störungen beim Erwerb der Laute können die Anzahl der Laute und die Regel ihrer Kombination zu Wörtern betreffen. Wenn das Kind zum Beispiel den Laut /g/ noch nicht erworben hat und ihn immer durch /d/ ersetzt, äußert sich dies darin, dass es anstelle von „Giraffe“ „Diraffe“ sagt.
Störungen beim Erwerb der Regeln zur Kombination von Lauten können darin zum Ausdruck kommen, dass das Kind zum Beispiel den Laut /r/ erworben hat, aber noch nicht weiß, dass /r/ im Anlaut auch in Kombination mit /b/ auftritt. Es sagt also anstelle von „Brille“ „Bille“. Solche Störungen werden in der Logopädie „phonologische Störungen“ genannt.
Störungen beim Aufbau des Wortschatzes
Störungen beim Aufbau des Wortschatzes können sowohl den Wortschatzumfang als auch die Merkmale der einzelnen Wörter betreffen. Die Einschränkung des Wortschatzumfanges ist beispielsweise daran erkennbar, dass dem Kind zur Kommunikation notwendige Wörter wie Nomen (z.B. Hund, Auto), Verben (z. B. laufen, essen) oder Adjektive/Adverbien (z.B. schön, groß) fehlen und es häufig auf unspezifische Wörter wie „Dings“, „machen“ oder „so“ zurückgreift. Oft haben die Kinder auch Probleme, Wörter in einen Zusammenhang zu bringen (z.B. Hund und Katze dem Begriff „Tier“ zuzuordnen oder Augen, Mund und Nase dem Begriff „Gesicht“). Solche Störungen werden in der Logopädie auch „lexikalische Störungen“ genannt.
Störungen der Grammatik
Störungen der Grammatik können Wörter und Sätze betreffen. Beispielsweise wenn Endungen an Wörtern fehlen oder nicht korrekt sind. Die Kinder lassen zum Beispiel beim Partizip die Vorsilbe „ge-“ weg („Ich habe spielt.“) oder beugen Verben nicht richtig („Du gehen …“). Wenn Kinder Probleme haben, korrekte Sätze zu bilden, kann sich dies in Auslassungen oder Umstellungen zeigen („Mama lange Haare hat“). Solche Störungen werden in der Logopädie auch morphologisch-syntaktische Störungen genannt.
Pragmatische Störungen
Pragmatische Störungen betreffen die Fähigkeiten des Kindes, in Kontakt zu seiner Umwelt zu treten. Damit ist beispielsweise gemeint, dass ein Kind den Erwachsenen anschaut, wenn es mit ihm spricht oder versucht, Fragen, die an es gestellt werden, zu beantworten. Kinder, die in diesem Bereich Probleme haben, vermeiden unter Umständen den Kontakt zu anderen oder unterbrechen fortlaufend Gespräche und haben Probleme, Regeln – beispielsweise im Spiel – einzuhalten.
Weitere Informationen zu Sprachentwicklungsstörungen finden Sie im dbl-Faltblatt „Sprachstörungen bei Kindern“.
Wie kann Sprachentwicklungsstörungen vorgebeugt werden?
Die Sprachentwicklung ist durch typische Merkmale gekennzeichnet, die sich von der Geburt an aufzeigen lassen. Das bedeutet: für jede Phase der kindlichen Sprachentwicklung lassen sich die Fähigkeiten des Erwerbs der Laute, der Wörter und der Grammatik sowie der Pragmatik aufzeigen. Wann ein Kind in der Regel welche Fähigkeiten erworben hat, können Sie in unserem Faltblatt „Wie spricht mein Kind?“ nachlesen.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Die Logopädie bietet zunächst einmal Beratung zu allen Fragen der kindlichen Sprachentwicklung und den möglichen Störungen an, denn nicht jede Auffälligkeit ist bereits ein Zeichen für eine behandlungsbedürftige Sprachentwicklungsstörung. Aufgabe der Logopäden ist es, die von Eltern beobachteten „Auffälligkeiten“ einer Entwicklungsphase zuzuordnen und festzustellen, ob das Kind tatsächlich verzögert ist und welche Maßnahmen ggf. zu treffen sind. Unter Umständen kann eine umfangreiche Beratung der Eltern hinsichtlich sprachfördernder Verhaltensweisen (Prävention) ausreichend sein. Sollte ein Hinweis auf eine Verzögerung bestehen, klärt die Logopädin ab, ob sich der Verdacht tatsächlich bestätigt. Voraussetzung für eine logopädische Diagnostik ist dabei, dass sichergestellt ist, dass das Kind keine Hörstörung hat. Deshalb sollte vorab eine entsprechende Untersuchung (Audiogramm) durchgeführt werden. Die Logopädin untersucht das Kind dann mit Hilfe gezielter Prüf- und Testverfahren, die für die unterschiedlichen Entwicklungsbereiche entwickelt worden sind.
Wesentlicher Teil der logopädischen Diagnostik ist die Anamnese. Hier werden Fragen zum Beispiel zum bisherigen Entwicklungsverlauf, zu besonderen Ereignissen im Leben des Kindes (z. B. Krankenhausaufenthalte) und zu Sozialkontakten des Kindes gestellt, um einen umfassenden Einblick in seine Lebensbedingungen zu bekommen. Dies ist auch wichtig für die logopädische Therapie, die versucht, an den Interessen und Problemen des Kindes anzusetzen. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich unmittelbar aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Die Eltern erhalten kontinuierlich Einblick in den Verlauf der Therapie, das heißt sie werden über Fortschritte und Veränderungen in der Therapieplanung informiert. Teilweise besteht auch die Möglichkeit, dass sie die Therapie hinter einer Einwegscheibe mitverfolgen können. Am Ende einer Therapiephase wird ein Abschlussbefund erstellt, aus dem hervorgeht, ob die Therapie abgeschlossen ist oder aber fortgesetzt werden sollte.
Wenn Sie sich Sorgen machen, ob Ihr Kind unter Umständen sprachentwicklungsgestört ist, lassen Sie sich beraten. Je früher eine logopädische Therapie beginnt, desto besser. Moderne diagnostische Verfahren ermöglichen Logopäden oft bereits bei zweijährigen Kindern eine zuverlässige Unterscheidung zwischen „Spätentwicklern“ und Kindern, bei denen eine behandlungsbedürftige Störung vorliegt.
Erworbene Sprachstörungen bei Kindern
Neben Sprachentwicklungsstörungen kann es im Kindesalter zu einer erworbenen Sprachbehinderung, einer Aphasie kommen. Schädel-Hirntrauma, Schlaganfälle, Hirntumore und entzündliche Erkrankungen können die Ursache dafür sein. Dabei sind Sprachfähigkeiten betroffen, die bereits erworben waren. Deshalb spricht man beim Kind erst ab einem Alter von 1,5 bis 2 Jahren von einer Aphasie, wenn die Sprachentwicklung auf Wortebene bereits begonnen hat.
Aphasie, eine erworbene Sprachstörung
Ebenso wie bei Erwachsenen wirkt sich die Aphasie bei Kindern auf die unterschiedlichen sprachlichen Ebenen (Lautbildung, Wortbedeutung, Satzbau) und auf die verschiedenen Sprachverarbeitungskanäle (Sprechen, Sprache verstehen, Schreiben und Lesen) aus.
Kinder mit Aphasie zeigen direkt nach der Hirnschädigung häufig eine Zeit des völligen Schweigens, einen sogenannten initialen Mutismus. Im Anschluss an diese Phase kennzeichnen sich die meisten Kinder mit Aphasie durch eine Reduktion der Spontansprache. Früher ging man davon aus, dass bei Kindern im Unterschied zu Erwachsenen keine Beeinträchtigungen im Sprachverständnis vorkommen. Mittlerweile wurde nachgewiesen, dass bei Kindern genau die gleichen vielfältigen Symptome auftreten können wie bei Erwachsenen.
Aphasien im Kindes- und Jugendalter treten selten isoliert auf. Oftmals kommen Begleiterscheinungen wie Halbseitenlähmungen, Dysarthrien (Sprechstörungen), Aufmerksamkeitsdefizite, Konzentrationsbeeinträchtigungen und verminderte Gedächtnisleistungen hinzu. Auch zeigt sich häufig, dass aphasische Kinder durch Verhaltensauffälligkeiten auffallen. In Studien konnte gezeigt werden, dass diese zurück gehen, wenn den Kindern alternative Sprachsysteme zur Verfügung gestellt werden.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Logopädie bei Kindern mit Aphasie leistet ebenso wir für Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen vielfältige Hilfen auf unterschiedlichen Ebenen. Hinzu kommt die Besonderheit der logopädischen Therapie bei Kindern mit Aphasie, da neben der Unterstützung der weiteren (sprachlichen) Entwicklung auch der Wiedererwerb der verlorenen sprachlichen Fähigkeiten berücksichtigt werden muss. Hierzu werden bei der Diagnostik und in der Therapie Bausteine aus der Sprachentwicklungsdiagnostik und -therapie für Kinder, sowie aus der Aphasiediagnostik und -therapie bei Erwachsenen verwendet. Ziel ist es, sowohl die weitere Entwicklung voran zu treiben als auch verlorene sprachliche Fähigkeiten wiederherzustellen.
Der Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker (BRA) hat ein spezielles Projekt zur Unterstützung von Kindern ins Leben gerufen, die an einer Aphasie leiden. Näheres dazu finden Sie unter:
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Artikulationsstörungen (phonologische Störungen), Aussprachestörungen
Sprechstörungen bei Kindern
Es gibt sehr verschiedene Sprechstörungen bei Kindern, die sich in 2 große Gruppen unterteilen lassen: Störungen der Bildung von Lauten und Redeflussstörungen (Stottern/Poltern).
Welche Lautbildungsstörungen gibt es bei Kindern?
Störungen der Lautbildung bei Kindern sind sehr verschieden und haben ganz unterschiedliche Ursachen. Häufig können die Ursachen auch nicht erkannt werden.
Störungen der Artikulation
Mit Störungen der Artikulation werden Schwierigkeiten von Kindern beschrieben, einen Laut richtig zu bilden. Die bekannteste Form ist das „Lispeln“ bzw. der „Sigmatismus“, bei dem die Zunge bei der Artikulation des Lautes /s/ zwischen die Zähne rutscht. Manchmal ist gleichzeitig eine zu schlaffe Muskulatur im Mundbereich zu beobachten, die auch zu einer funktionellen Schluckstörung / Myofunktionellen Störung führen kann.
Dysarthrien
Von Dysarthrien spricht man, wenn die Verarbeitung des Sprechens im Gehirn durch z.B. einen Sauerstoffmangel während der Geburt oder nach einem Unfall, gestört ist. Die Beweglichkeit der Lippen und der Zunge ist eingeschränkt, dies führt zu einer undeutlichen Aussprache. Gleichzeitig kann ein vermehrter Speichelfluss auftreten, die Stimme verändert und die Atmung beim Sprechen eingeschränkt sein.
Artikulatorische Entwicklungsdyspraxien
Bei artikulatorische Entwicklungsdyspraxien werden Laute fehlerhaft gebildet oder durch andere ersetzt. Die Kinder strengen sich beim Sprechen häufig an und es sieht so aus, als ob sie die richtige Stellung von Lippen, Zunge usw. bei der Artikulation suchen.
Weitere Informationen finden Sie im dbl-Faltblatt „Sprechstörungen bei Kindern“.
Wie kann kindlichen Sprechstörungen vorgebeugt werden?
Artikulationsstörungen, Dysarthrien und artikulatorische Entwicklungsdyspraxien können im Verlauf der der kindlichen Entwicklung auftreten. Es ist wichtig, diese Störungen rechtzeitig zu erkennen. Das Ziel muss sein, kindliche Sprach- und Sprechstörungen rechtzeitig vor der Einschulung zu überwinden, damit sie das Lesen- und Schreibenlernen nicht beeinträchtigen. Der Erwerb der Fähigkeit, Laute richtig auszusprechen und zu verwenden, verläuft stufenweise. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen und interessiert sind zu erfahren, was sie selbst zur sprachlichen Förderung ihres Kindes beitragen können, informiert Sie unser Faltblatt „Wie spricht mein Kind?“.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Die Logopädie bietet zunächst Beratung zu allen Fragen der kindlichen Sprach- und Sprechentwicklung und ihrer Störungen an, denn nicht jede Auffälligkeit ist bereits ein Zeichen für eine Störung. Aufgabe einer Logopäden ist es, die von Eltern genannten „Auffälligkeiten“ einer Entwicklungsphase zuzuordnen und einzuschätzen, ob eine Störung vorliegt und welche Maßnahmen zu treffen sind. Eine umfangreiche Beratung der Eltern (Prävention) kann in manchen Fällen ausreichend sein. Sollte es Hinweise auf eine Störung geben, grenzt die Logopädin diese mit Hilfe der logopädischen Diagnostik ein, erfasst mögliche Ursachen und macht Vorschläge für das weitere Vorgehen. Hierzu untersucht die Logopädin mit Hilfe von Testverfahren die unterschiedlichen Störungsbereiche (Artikulation, Atmung, Motorik und Wahrnehmung im Mundbereich). Teil der logopädischen Diagnostik ist auch das Gespräch mit den Eltern (Anamnese), in dem Fragen zur Entwicklung des Kindes und den beobachteten Symptomen gestellt werden. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich unmittelbar aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Die Therapie wird individuell gestaltet, spielerisch werden die Fähigkeiten des Kindes gefördert. Die Eltern erhalten kontinuierlich Einblick in den Verlauf der Therapie, indem sie über Fortschritte des Kindes und Veränderungen in der Therapieplanung informiert werden. Die Mitarbeit der Eltern ist häufig von großem Vorteil, wenn sie z.B. Übungen mit dem Kind zu Hause durchführen. Am Ende einer Therapiephase wird ein Abschlussbefund erstellt, aus dem hervorgeht, ob die Therapie abgeschlossen ist oder aber fortgesetzt werden sollte.
Welche Redeflussstörungen gibt es bei Kindern?
Störungen des Redeflusses können in Form von Stottern oder Poltern vorliegen. Redeflussstörungen bei Kindern sind sehr verschieden. Meist können die Ursachen nicht erkannt werden.
Stottern
Stottern äußert sich in Form von unfreiwilligen Wiederholungen von Lauten und Silben („Babababall“) sowie als Dehnungen („Fffffisch“) oder Blockierungen von Lauten (stummes Verharren vor oder in einem Wort, wobei Zeichen von Anstrengung sichtbar oder hörbar sein können: „—Tisch“). Diese Symptome werden Kernsymptomatik genannt, da sie das eigentliche Stottern darstellen. In Kernsymptomen verlieren stotternde Kinder für einen Moment die Kontrolle über den Sprechablauf, obwohl sie genau wissen, was sie in diesem Moment sagen wollen. Kinder entwickeln unbewusst Strategien, um solche Symptome zu kontrollieren, z.B.
Ankämpfverhalten
D.h. der Versuch, mit erhöhtem Kraftaufwand (z.B. Pressen, lauter werden), „Tricks“ bei der Atmung (z.B. übertrieben aus- oder einatmen, mit zu wenig oder zuviel Luft sprechen) und Mitbewegungen (z.B. starkes Kopfnicken) aus einem Symptom heraus zu kommen.
Strategien
Strategien, um Stottern vorzubeugen, d.h. Vermeiden von Sprechsituationen bzw. gefürchteten Wörtern oder prophylaktische Veränderung der Sprechweise wie Flüstern, Singsang oder „Tricks“ bei der Atmung (s. o.). Wenn Kinder solche Vorbeugungsstrategien verwenden, ist ihnen ihr Stottern bewusst, selbst wenn sie das Wort „Stottern“ noch nicht kennen.
Psychische Reaktionen wie Sprechangst, Wut oder Trauer über das Versagen beim Sprechen, Selbstabwertung als Sprecher, Scham und Hilflosigkeit können hinzukommen. Die Lebensqualität kann durch psychische Reaktionen stark beeinträchtigt sein, selbst wenn die Kernsymptomatik nur gering ist.
Die Symptomatik kann auch schon zu Beginn des Stotterns sehr ausgeprägt sein, kann aber auch schleichend zunehmen. Typisch für den Verlauf ist der Wechsel von symptomarmen Phasen mit Episoden stärkerer Symptomatik. Ebenso typisch ist, dass das Stottern in unterschiedlichen Situationen und bei unterschiedlichen Personen verschieden ausgeprägt sein kann.
Poltern
Bei Poltern ist die Verständlichkeit des Gesprochenen durch eine phasenweise überhöhte Sprechgeschwindigkeit mit Auslassungen und Verschmelzungen von Lauten, Silben oder Wörtern („zum Beispiel“ wird „Zeispiel“) beeinträchtigt. Außerdem treten viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln sowie stotterähnliche Redeunflüssigkeiten auf, so dass trotz des Eindrucks von hoher Sprechgeschwindigkeit oft nur wenig Inhalt vermittelt werden kann.
Bei bewusst verlangsamtem Sprechen reduziert sich die Symptomatik. Das Sprechen kann jedoch nicht langfristig kontrolliert werden. In Verbindung mit Poltern treten häufig Sprachstörungen auf (Suche nach Wörtern, eingeschränkter Wortschatz, Störung der Grammatik). Polternde Menschen können oft das eigene Sprechen schlecht beobachten die Störung ist ihnen häufig nicht oder nur ansatzweise bewusst. Manchen fällt auch das Zuhören schwer. Poltern wird gesellschaftlich nicht stigmatisiert, der damit verbundene Leidensdruck ist meist gering. Die Behinderung durch die eingeschränkte Verständlichkeit kann jedoch erheblich sein.
Stottern und Poltern können auch zusammen auftreten.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Faltblatt
„Sprechstörungen bei Kindern“.
Wie kann Redeflussstörungen vorgebeugt werden?
Stottern
Es ist wichtig, stotternde Kinder möglichst früh (ab dem 2. Lebensjahr) zu erkennen und bei Bedarf zu behandeln, damit eine Rückbildung unterstützt werden kann oder, wenn dies nicht gelingt, ein leichtes selbstbewusstes Stottern erarbeitet werden kann. Ein „Interaktiver Stottertest“ ermöglicht es Ihnen herauszufinden, ob ihr Kind genauer untersucht werden sollte.
Stottern tritt bei etwa 5 % aller Kinder auf, überwiegend bis zum 6. Lebensjahr. Viele Kinder verlieren ihr Stottern von allein, wobei die Wahrscheinlichkeit geringer wird, je länger die Störung besteht.. Nach der Pubertät ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich das Stottern völlig zurückbildet. Bisher ist jedoch keine Vorhersage möglich, welche Kinder ihr Stottern verlieren werden. Eine frühe Therapie kann die Chance dafür jedoch wesentlich erhöhen.
Poltern
Polternde Kinder können in einer Therapie (bei ausreichender Motivation) lernen, in für sie wichtigen Sprechsituationen das Poltern zu kontrollieren. Eine grundsätzliche Überwindung des Polterns ist nicht zu erwarten. Angehörige lernen in der Therapie, wie sie angemessen mit dem Poltern umgehen können. Bei gleichzeitiger ausgeprägter Sprachentwicklungsstörung kann das Poltern durch eine diesbezügliche Therapie erheblich verbessert werden.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Stottern
Wenn Sie sich Sorgen machen und unsicher sind, ob Ihr Kind stottert, bietet die Logopädie zunächst einmal Beratung an. Auch bei zweijährigen Kindern kann behandlungsbedürftiges Stottern vorliegen, daher scheuen Sie sich nicht, sich auch schon bei sehr jungen stotternden Kindern an Fachleute zu wenden. Bei nicht stotternden Risikokindern (z.B. stotternde Eltern) kann u.U. eine Beratung der Eltern in Hinblick auf fördernde Verhaltensweisen (Prävention) ausreichend sein. Bei Verdacht auf Stottern wird durch eine logopädische Diagnostik festgestellt, ob Stottern (Kernsymptome) vorliegt und ob Ankämpfverhalten, Vorbeugestrategien oder psychischen Reaktionen bestehen. Die logopädische Therapie kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach der Art des Stotterns, der Situation des Kindes und der Therapierichtung. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Während des Therapieverlaufs werden die Eltern ausführlich über Stottern und die Therapie informiert. Sie lernen vor allem bei jungen Kindern, wie sie in der Therapie mitarbeiten und das Kind im Alltag unterstützen können. Eine Therapie kann abgeschlossen werden, wenn entweder kein Stottern mehr auftritt oder lediglich ein leichtes Reststottern mit geringen psychischen Reaktionen (Sprechangst, Scham) vorliegt. Am Ende der Therapie werden die Eltern auf die Möglichkeit von Rückfällen und die dann gebotene Vorgehensweise vorbereitet, denn bei „stotterfreien“ Kindern kann Stottern wieder auftreten, bei leichtem Reststottern können sich die Symptomatik oder die psychischen Reaktionen wieder verschlimmern.
Poltern
Wenn Sie sich Sorgen machen und unsicher sind, ob Ihr Kind poltert, bietet die Logopädie zunächst einmal Beratung an. Bei Verdacht auf Poltern wird durch eine logopädische Diagnostik festgestellt, ob und welche Art von Poltern vorliegt und ob weitere Störungen bestehen. Die logopädische Therapie kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach der Art des Polterns, der Situation des Kindes und begleitender Störungen. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Während des Therapieverlaufs werden die Eltern ausführlich über Poltern und die Therapie informiert und lernen vor allem bei jungen Kindern, wie sie in der Therapie mitarbeiten können. Eine Therapie kann abgeschlossen werden, wenn das polternde Kind in ihm wichtigen Situationen sein Poltern kontrollieren kann oder, falls dies aufgrund des Entwicklungsstandes oder der Motivation nicht erreicht werden kann die Umgebung unterstützende Möglichkeiten kennt, wenn Verständigungsschwierigkeiten auftreten. Wenn eine Therapie abgeschlossen wird, werden die Eltern über die Möglichkeit von Rückfällen und die dann gebotene Vorgehensweise informiert.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Störungen des Redeflusses z.B. Stottern und Poltern
Sprechstörungen bei Kindern
Es gibt sehr verschiedene Sprechstörungen bei Kindern, die sich in 2 große Gruppen unterteilen lassen: Störungen der Bildung von Lauten und Redeflussstörungen (Stottern/Poltern).
Welche Lautbildungsstörungen gibt es bei Kindern?
Störungen der Lautbildung bei Kindern sind sehr verschieden und haben ganz unterschiedliche Ursachen. Häufig können die Ursachen auch nicht erkannt werden.
Störungen der Artikulation
Mit Störungen der Artikulation werden Schwierigkeiten von Kindern beschrieben, einen Laut richtig zu bilden. Die bekannteste Form ist das „Lispeln“ bzw. der „Sigmatismus“, bei dem die Zunge bei der Artikulation des Lautes /s/ zwischen die Zähne rutscht. Manchmal ist gleichzeitig eine zu schlaffe Muskulatur im Mundbereich zu beobachten, die auch zu einer funktionellen Schluckstörung / Myofunktionellen Störung führen kann.
Dysarthrien
Von Dysarthrien spricht man, wenn die Verarbeitung des Sprechens im Gehirn durch z.B. einen Sauerstoffmangel während der Geburt oder nach einem Unfall, gestört ist. Die Beweglichkeit der Lippen und der Zunge ist eingeschränkt, dies führt zu einer undeutlichen Aussprache. Gleichzeitig kann ein vermehrter Speichelfluss auftreten, die Stimme verändert und die Atmung beim Sprechen eingeschränkt sein.
Artikulatorische Entwicklungsdyspraxien
Bei artikulatorische Entwicklungsdyspraxien werden Laute fehlerhaft gebildet oder durch andere ersetzt. Die Kinder strengen sich beim Sprechen häufig an und es sieht so aus, als ob sie die richtige Stellung von Lippen, Zunge usw. bei der Artikulation suchen.
Weitere Informationen finden Sie im dbl-Faltblatt „Sprechstörungen bei Kindern“.
Wie kann kindlichen Sprechstörungen vorgebeugt werden?
Artikulationsstörungen, Dysarthrien und artikulatorische Entwicklungsdyspraxien können im Verlauf der der kindlichen Entwicklung auftreten. Es ist wichtig, diese Störungen rechtzeitig zu erkennen. Das Ziel muss sein, kindliche Sprach- und Sprechstörungen rechtzeitig vor der Einschulung zu überwinden, damit sie das Lesen- und Schreibenlernen nicht beeinträchtigen. Der Erwerb der Fähigkeit, Laute richtig auszusprechen und zu verwenden, verläuft stufenweise. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen und interessiert sind zu erfahren, was sie selbst zur sprachlichen Förderung ihres Kindes beitragen können, informiert Sie unser Faltblatt „Wie spricht mein Kind?“.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Die Logopädie bietet zunächst Beratung zu allen Fragen der kindlichen Sprach- und Sprechentwicklung und ihrer Störungen an, denn nicht jede Auffälligkeit ist bereits ein Zeichen für eine Störung. Aufgabe einer Logopäden ist es, die von Eltern genannten „Auffälligkeiten“ einer Entwicklungsphase zuzuordnen und einzuschätzen, ob eine Störung vorliegt und welche Maßnahmen zu treffen sind. Eine umfangreiche Beratung der Eltern (Prävention) kann in manchen Fällen ausreichend sein. Sollte es Hinweise auf eine Störung geben, grenzt die Logopädin diese mit Hilfe der logopädischen Diagnostik ein, erfasst mögliche Ursachen und macht Vorschläge für das weitere Vorgehen. Hierzu untersucht die Logopädin mit Hilfe von Testverfahren die unterschiedlichen Störungsbereiche (Artikulation, Atmung, Motorik und Wahrnehmung im Mundbereich). Teil der logopädischen Diagnostik ist auch das Gespräch mit den Eltern (Anamnese), in dem Fragen zur Entwicklung des Kindes und den beobachteten Symptomen gestellt werden. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich unmittelbar aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Die Therapie wird individuell gestaltet, spielerisch werden die Fähigkeiten des Kindes gefördert. Die Eltern erhalten kontinuierlich Einblick in den Verlauf der Therapie, indem sie über Fortschritte des Kindes und Veränderungen in der Therapieplanung informiert werden. Die Mitarbeit der Eltern ist häufig von großem Vorteil, wenn sie z.B. Übungen mit dem Kind zu Hause durchführen. Am Ende einer Therapiephase wird ein Abschlussbefund erstellt, aus dem hervorgeht, ob die Therapie abgeschlossen ist oder aber fortgesetzt werden sollte.
Welche Redeflussstörungen gibt es bei Kindern?
Störungen des Redeflusses können in Form von Stottern oder Poltern vorliegen. Redeflussstörungen bei Kindern sind sehr verschieden. Meist können die Ursachen nicht erkannt werden.
Stottern
Stottern äußert sich in Form von unfreiwilligen Wiederholungen von Lauten und Silben („Babababall“) sowie als Dehnungen („Fffffisch“) oder Blockierungen von Lauten (stummes Verharren vor oder in einem Wort, wobei Zeichen von Anstrengung sichtbar oder hörbar sein können: „—Tisch“). Diese Symptome werden Kernsymptomatik genannt, da sie das eigentliche Stottern darstellen. In Kernsymptomen verlieren stotternde Kinder für einen Moment die Kontrolle über den Sprechablauf, obwohl sie genau wissen, was sie in diesem Moment sagen wollen. Kinder entwickeln unbewusst Strategien, um solche Symptome zu kontrollieren, z.B.
Ankämpfverhalten
D.h. der Versuch, mit erhöhtem Kraftaufwand (z.B. Pressen, lauter werden), „Tricks“ bei der Atmung (z.B. übertrieben aus- oder einatmen, mit zu wenig oder zuviel Luft sprechen) und Mitbewegungen (z.B. starkes Kopfnicken) aus einem Symptom heraus zu kommen.
Strategien
Strategien, um Stottern vorzubeugen, d.h. Vermeiden von Sprechsituationen bzw. gefürchteten Wörtern oder prophylaktische Veränderung der Sprechweise wie Flüstern, Singsang oder „Tricks“ bei der Atmung (s. o.). Wenn Kinder solche Vorbeugungsstrategien verwenden, ist ihnen ihr Stottern bewusst, selbst wenn sie das Wort „Stottern“ noch nicht kennen.
Psychische Reaktionen wie Sprechangst, Wut oder Trauer über das Versagen beim Sprechen, Selbstabwertung als Sprecher, Scham und Hilflosigkeit können hinzukommen. Die Lebensqualität kann durch psychische Reaktionen stark beeinträchtigt sein, selbst wenn die Kernsymptomatik nur gering ist.
Die Symptomatik kann auch schon zu Beginn des Stotterns sehr ausgeprägt sein, kann aber auch schleichend zunehmen. Typisch für den Verlauf ist der Wechsel von symptomarmen Phasen mit Episoden stärkerer Symptomatik. Ebenso typisch ist, dass das Stottern in unterschiedlichen Situationen und bei unterschiedlichen Personen verschieden ausgeprägt sein kann.
Poltern
Bei Poltern ist die Verständlichkeit des Gesprochenen durch eine phasenweise überhöhte Sprechgeschwindigkeit mit Auslassungen und Verschmelzungen von Lauten, Silben oder Wörtern („zum Beispiel“ wird „Zeispiel“) beeinträchtigt. Außerdem treten viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln sowie stotterähnliche Redeunflüssigkeiten auf, so dass trotz des Eindrucks von hoher Sprechgeschwindigkeit oft nur wenig Inhalt vermittelt werden kann.
Bei bewusst verlangsamtem Sprechen reduziert sich die Symptomatik. Das Sprechen kann jedoch nicht langfristig kontrolliert werden. In Verbindung mit Poltern treten häufig Sprachstörungen auf (Suche nach Wörtern, eingeschränkter Wortschatz, Störung der Grammatik). Polternde Menschen können oft das eigene Sprechen schlecht beobachten die Störung ist ihnen häufig nicht oder nur ansatzweise bewusst. Manchen fällt auch das Zuhören schwer. Poltern wird gesellschaftlich nicht stigmatisiert, der damit verbundene Leidensdruck ist meist gering. Die Behinderung durch die eingeschränkte Verständlichkeit kann jedoch erheblich sein.
Stottern und Poltern können auch zusammen auftreten.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Faltblatt
„Sprechstörungen bei Kindern“.
Wie kann Redeflussstörungen vorgebeugt werden?
Stottern
Es ist wichtig, stotternde Kinder möglichst früh (ab dem 2. Lebensjahr) zu erkennen und bei Bedarf zu behandeln, damit eine Rückbildung unterstützt werden kann oder, wenn dies nicht gelingt, ein leichtes selbstbewusstes Stottern erarbeitet werden kann. Ein „Interaktiver Stottertest“ ermöglicht es Ihnen herauszufinden, ob ihr Kind genauer untersucht werden sollte.
Stottern tritt bei etwa 5 % aller Kinder auf, überwiegend bis zum 6. Lebensjahr. Viele Kinder verlieren ihr Stottern von allein, wobei die Wahrscheinlichkeit geringer wird, je länger die Störung besteht.. Nach der Pubertät ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich das Stottern völlig zurückbildet. Bisher ist jedoch keine Vorhersage möglich, welche Kinder ihr Stottern verlieren werden. Eine frühe Therapie kann die Chance dafür jedoch wesentlich erhöhen.
Poltern
Polternde Kinder können in einer Therapie (bei ausreichender Motivation) lernen, in für sie wichtigen Sprechsituationen das Poltern zu kontrollieren. Eine grundsätzliche Überwindung des Polterns ist nicht zu erwarten. Angehörige lernen in der Therapie, wie sie angemessen mit dem Poltern umgehen können. Bei gleichzeitiger ausgeprägter Sprachentwicklungsstörung kann das Poltern durch eine diesbezügliche Therapie erheblich verbessert werden.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Stottern
Wenn Sie sich Sorgen machen und unsicher sind, ob Ihr Kind stottert, bietet die Logopädie zunächst einmal Beratung an. Auch bei zweijährigen Kindern kann behandlungsbedürftiges Stottern vorliegen, daher scheuen Sie sich nicht, sich auch schon bei sehr jungen stotternden Kindern an Fachleute zu wenden. Bei nicht stotternden Risikokindern (z.B. stotternde Eltern) kann u.U. eine Beratung der Eltern in Hinblick auf fördernde Verhaltensweisen (Prävention) ausreichend sein. Bei Verdacht auf Stottern wird durch eine logopädische Diagnostik festgestellt, ob Stottern (Kernsymptome) vorliegt und ob Ankämpfverhalten, Vorbeugestrategien oder psychischen Reaktionen bestehen. Die logopädische Therapie kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach der Art des Stotterns, der Situation des Kindes und der Therapierichtung. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Während des Therapieverlaufs werden die Eltern ausführlich über Stottern und die Therapie informiert. Sie lernen vor allem bei jungen Kindern, wie sie in der Therapie mitarbeiten und das Kind im Alltag unterstützen können. Eine Therapie kann abgeschlossen werden, wenn entweder kein Stottern mehr auftritt oder lediglich ein leichtes Reststottern mit geringen psychischen Reaktionen (Sprechangst, Scham) vorliegt. Am Ende der Therapie werden die Eltern auf die Möglichkeit von Rückfällen und die dann gebotene Vorgehensweise vorbereitet, denn bei „stotterfreien“ Kindern kann Stottern wieder auftreten, bei leichtem Reststottern können sich die Symptomatik oder die psychischen Reaktionen wieder verschlimmern.
Poltern
Wenn Sie sich Sorgen machen und unsicher sind, ob Ihr Kind poltert, bietet die Logopädie zunächst einmal Beratung an. Bei Verdacht auf Poltern wird durch eine logopädische Diagnostik festgestellt, ob und welche Art von Poltern vorliegt und ob weitere Störungen bestehen. Die logopädische Therapie kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach der Art des Polterns, der Situation des Kindes und begleitender Störungen. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Während des Therapieverlaufs werden die Eltern ausführlich über Poltern und die Therapie informiert und lernen vor allem bei jungen Kindern, wie sie in der Therapie mitarbeiten können. Eine Therapie kann abgeschlossen werden, wenn das polternde Kind in ihm wichtigen Situationen sein Poltern kontrollieren kann oder, falls dies aufgrund des Entwicklungsstandes oder der Motivation nicht erreicht werden kann die Umgebung unterstützende Möglichkeiten kennt, wenn Verständigungsschwierigkeiten auftreten. Wenn eine Therapie abgeschlossen wird, werden die Eltern über die Möglichkeit von Rückfällen und die dann gebotene Vorgehensweise informiert.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Muskelfehlfunktionen (myofunktionelle Therapie)
Sprechstörungen bei Kindern
Es gibt sehr verschiedene Sprechstörungen bei Kindern, die sich in 2 große Gruppen unterteilen lassen: Störungen der Bildung von Lauten und Redeflussstörungen (Stottern/Poltern).
Welche Lautbildungsstörungen gibt es bei Kindern?
Störungen der Lautbildung bei Kindern sind sehr verschieden und haben ganz unterschiedliche Ursachen. Häufig können die Ursachen auch nicht erkannt werden.
Störungen der Artikulation
Mit Störungen der Artikulation werden Schwierigkeiten von Kindern beschrieben, einen Laut richtig zu bilden. Die bekannteste Form ist das „Lispeln“ bzw. der „Sigmatismus“, bei dem die Zunge bei der Artikulation des Lautes /s/ zwischen die Zähne rutscht. Manchmal ist gleichzeitig eine zu schlaffe Muskulatur im Mundbereich zu beobachten, die auch zu einer funktionellen Schluckstörung / Myofunktionellen Störung führen kann.
Dysarthrien
Von Dysarthrien spricht man, wenn die Verarbeitung des Sprechens im Gehirn durch z.B. einen Sauerstoffmangel während der Geburt oder nach einem Unfall, gestört ist. Die Beweglichkeit der Lippen und der Zunge ist eingeschränkt, dies führt zu einer undeutlichen Aussprache. Gleichzeitig kann ein vermehrter Speichelfluss auftreten, die Stimme verändert und die Atmung beim Sprechen eingeschränkt sein.
Artikulatorische Entwicklungsdyspraxien
Bei artikulatorische Entwicklungsdyspraxien werden Laute fehlerhaft gebildet oder durch andere ersetzt. Die Kinder strengen sich beim Sprechen häufig an und es sieht so aus, als ob sie die richtige Stellung von Lippen, Zunge usw. bei der Artikulation suchen.
Weitere Informationen finden Sie im dbl-Faltblatt „Sprechstörungen bei Kindern“.
Wie kann kindlichen Sprechstörungen vorgebeugt werden?
Artikulationsstörungen, Dysarthrien und artikulatorische Entwicklungsdyspraxien können im Verlauf der der kindlichen Entwicklung auftreten. Es ist wichtig, diese Störungen rechtzeitig zu erkennen. Das Ziel muss sein, kindliche Sprach- und Sprechstörungen rechtzeitig vor der Einschulung zu überwinden, damit sie das Lesen- und Schreibenlernen nicht beeinträchtigen. Der Erwerb der Fähigkeit, Laute richtig auszusprechen und zu verwenden, verläuft stufenweise. Wenn Sie mehr darüber wissen wollen und interessiert sind zu erfahren, was sie selbst zur sprachlichen Förderung ihres Kindes beitragen können, informiert Sie unser Faltblatt „Wie spricht mein Kind?“.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Die Logopädie bietet zunächst Beratung zu allen Fragen der kindlichen Sprach- und Sprechentwicklung und ihrer Störungen an, denn nicht jede Auffälligkeit ist bereits ein Zeichen für eine Störung. Aufgabe einer Logopäden ist es, die von Eltern genannten „Auffälligkeiten“ einer Entwicklungsphase zuzuordnen und einzuschätzen, ob eine Störung vorliegt und welche Maßnahmen zu treffen sind. Eine umfangreiche Beratung der Eltern (Prävention) kann in manchen Fällen ausreichend sein. Sollte es Hinweise auf eine Störung geben, grenzt die Logopädin diese mit Hilfe der logopädischen Diagnostik ein, erfasst mögliche Ursachen und macht Vorschläge für das weitere Vorgehen. Hierzu untersucht die Logopädin mit Hilfe von Testverfahren die unterschiedlichen Störungsbereiche (Artikulation, Atmung, Motorik und Wahrnehmung im Mundbereich). Teil der logopädischen Diagnostik ist auch das Gespräch mit den Eltern (Anamnese), in dem Fragen zur Entwicklung des Kindes und den beobachteten Symptomen gestellt werden. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich unmittelbar aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Die Therapie wird individuell gestaltet, spielerisch werden die Fähigkeiten des Kindes gefördert. Die Eltern erhalten kontinuierlich Einblick in den Verlauf der Therapie, indem sie über Fortschritte des Kindes und Veränderungen in der Therapieplanung informiert werden. Die Mitarbeit der Eltern ist häufig von großem Vorteil, wenn sie z.B. Übungen mit dem Kind zu Hause durchführen. Am Ende einer Therapiephase wird ein Abschlussbefund erstellt, aus dem hervorgeht, ob die Therapie abgeschlossen ist oder aber fortgesetzt werden sollte.
Welche Redeflussstörungen gibt es bei Kindern?
Störungen des Redeflusses können in Form von Stottern oder Poltern vorliegen. Redeflussstörungen bei Kindern sind sehr verschieden. Meist können die Ursachen nicht erkannt werden.
Stottern
Stottern äußert sich in Form von unfreiwilligen Wiederholungen von Lauten und Silben („Babababall“) sowie als Dehnungen („Fffffisch“) oder Blockierungen von Lauten (stummes Verharren vor oder in einem Wort, wobei Zeichen von Anstrengung sichtbar oder hörbar sein können: „—Tisch“). Diese Symptome werden Kernsymptomatik genannt, da sie das eigentliche Stottern darstellen. In Kernsymptomen verlieren stotternde Kinder für einen Moment die Kontrolle über den Sprechablauf, obwohl sie genau wissen, was sie in diesem Moment sagen wollen. Kinder entwickeln unbewusst Strategien, um solche Symptome zu kontrollieren, z.B.
Ankämpfverhalten
D.h. der Versuch, mit erhöhtem Kraftaufwand (z.B. Pressen, lauter werden), „Tricks“ bei der Atmung (z.B. übertrieben aus- oder einatmen, mit zu wenig oder zuviel Luft sprechen) und Mitbewegungen (z.B. starkes Kopfnicken) aus einem Symptom heraus zu kommen.
Strategien
Strategien, um Stottern vorzubeugen, d.h. Vermeiden von Sprechsituationen bzw. gefürchteten Wörtern oder prophylaktische Veränderung der Sprechweise wie Flüstern, Singsang oder „Tricks“ bei der Atmung (s. o.). Wenn Kinder solche Vorbeugungsstrategien verwenden, ist ihnen ihr Stottern bewusst, selbst wenn sie das Wort „Stottern“ noch nicht kennen.
Psychische Reaktionen wie Sprechangst, Wut oder Trauer über das Versagen beim Sprechen, Selbstabwertung als Sprecher, Scham und Hilflosigkeit können hinzukommen. Die Lebensqualität kann durch psychische Reaktionen stark beeinträchtigt sein, selbst wenn die Kernsymptomatik nur gering ist.
Die Symptomatik kann auch schon zu Beginn des Stotterns sehr ausgeprägt sein, kann aber auch schleichend zunehmen. Typisch für den Verlauf ist der Wechsel von symptomarmen Phasen mit Episoden stärkerer Symptomatik. Ebenso typisch ist, dass das Stottern in unterschiedlichen Situationen und bei unterschiedlichen Personen verschieden ausgeprägt sein kann.
Poltern
Bei Poltern ist die Verständlichkeit des Gesprochenen durch eine phasenweise überhöhte Sprechgeschwindigkeit mit Auslassungen und Verschmelzungen von Lauten, Silben oder Wörtern („zum Beispiel“ wird „Zeispiel“) beeinträchtigt. Außerdem treten viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln sowie stotterähnliche Redeunflüssigkeiten auf, so dass trotz des Eindrucks von hoher Sprechgeschwindigkeit oft nur wenig Inhalt vermittelt werden kann.
Bei bewusst verlangsamtem Sprechen reduziert sich die Symptomatik. Das Sprechen kann jedoch nicht langfristig kontrolliert werden. In Verbindung mit Poltern treten häufig Sprachstörungen auf (Suche nach Wörtern, eingeschränkter Wortschatz, Störung der Grammatik). Polternde Menschen können oft das eigene Sprechen schlecht beobachten die Störung ist ihnen häufig nicht oder nur ansatzweise bewusst. Manchen fällt auch das Zuhören schwer. Poltern wird gesellschaftlich nicht stigmatisiert, der damit verbundene Leidensdruck ist meist gering. Die Behinderung durch die eingeschränkte Verständlichkeit kann jedoch erheblich sein.
Stottern und Poltern können auch zusammen auftreten.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Faltblatt
„Sprechstörungen bei Kindern“.
Wie kann Redeflussstörungen vorgebeugt werden?
Stottern
Es ist wichtig, stotternde Kinder möglichst früh (ab dem 2. Lebensjahr) zu erkennen und bei Bedarf zu behandeln, damit eine Rückbildung unterstützt werden kann oder, wenn dies nicht gelingt, ein leichtes selbstbewusstes Stottern erarbeitet werden kann. Ein „Interaktiver Stottertest“ ermöglicht es Ihnen herauszufinden, ob ihr Kind genauer untersucht werden sollte.
Stottern tritt bei etwa 5 % aller Kinder auf, überwiegend bis zum 6. Lebensjahr. Viele Kinder verlieren ihr Stottern von allein, wobei die Wahrscheinlichkeit geringer wird, je länger die Störung besteht.. Nach der Pubertät ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich das Stottern völlig zurückbildet. Bisher ist jedoch keine Vorhersage möglich, welche Kinder ihr Stottern verlieren werden. Eine frühe Therapie kann die Chance dafür jedoch wesentlich erhöhen.
Poltern
Polternde Kinder können in einer Therapie (bei ausreichender Motivation) lernen, in für sie wichtigen Sprechsituationen das Poltern zu kontrollieren. Eine grundsätzliche Überwindung des Polterns ist nicht zu erwarten. Angehörige lernen in der Therapie, wie sie angemessen mit dem Poltern umgehen können. Bei gleichzeitiger ausgeprägter Sprachentwicklungsstörung kann das Poltern durch eine diesbezügliche Therapie erheblich verbessert werden.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Stottern
Wenn Sie sich Sorgen machen und unsicher sind, ob Ihr Kind stottert, bietet die Logopädie zunächst einmal Beratung an. Auch bei zweijährigen Kindern kann behandlungsbedürftiges Stottern vorliegen, daher scheuen Sie sich nicht, sich auch schon bei sehr jungen stotternden Kindern an Fachleute zu wenden. Bei nicht stotternden Risikokindern (z.B. stotternde Eltern) kann u.U. eine Beratung der Eltern in Hinblick auf fördernde Verhaltensweisen (Prävention) ausreichend sein. Bei Verdacht auf Stottern wird durch eine logopädische Diagnostik festgestellt, ob Stottern (Kernsymptome) vorliegt und ob Ankämpfverhalten, Vorbeugestrategien oder psychischen Reaktionen bestehen. Die logopädische Therapie kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach der Art des Stotterns, der Situation des Kindes und der Therapierichtung. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Während des Therapieverlaufs werden die Eltern ausführlich über Stottern und die Therapie informiert. Sie lernen vor allem bei jungen Kindern, wie sie in der Therapie mitarbeiten und das Kind im Alltag unterstützen können. Eine Therapie kann abgeschlossen werden, wenn entweder kein Stottern mehr auftritt oder lediglich ein leichtes Reststottern mit geringen psychischen Reaktionen (Sprechangst, Scham) vorliegt. Am Ende der Therapie werden die Eltern auf die Möglichkeit von Rückfällen und die dann gebotene Vorgehensweise vorbereitet, denn bei „stotterfreien“ Kindern kann Stottern wieder auftreten, bei leichtem Reststottern können sich die Symptomatik oder die psychischen Reaktionen wieder verschlimmern.
Poltern
Wenn Sie sich Sorgen machen und unsicher sind, ob Ihr Kind poltert, bietet die Logopädie zunächst einmal Beratung an. Bei Verdacht auf Poltern wird durch eine logopädische Diagnostik festgestellt, ob und welche Art von Poltern vorliegt und ob weitere Störungen bestehen. Die logopädische Therapie kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach der Art des Polterns, der Situation des Kindes und begleitender Störungen. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Während des Therapieverlaufs werden die Eltern ausführlich über Poltern und die Therapie informiert und lernen vor allem bei jungen Kindern, wie sie in der Therapie mitarbeiten können. Eine Therapie kann abgeschlossen werden, wenn das polternde Kind in ihm wichtigen Situationen sein Poltern kontrollieren kann oder, falls dies aufgrund des Entwicklungsstandes oder der Motivation nicht erreicht werden kann die Umgebung unterstützende Möglichkeiten kennt, wenn Verständigungsschwierigkeiten auftreten. Wenn eine Therapie abgeschlossen wird, werden die Eltern über die Möglichkeit von Rückfällen und die dann gebotene Vorgehensweise informiert.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Kindliche Stimmstörungen z. B. Schreiknötchen
Stimmstörungen bei Kindern
Stimmstörungen bei Kindern machen sich durch länger anhaltende Heiserkeit (ohne akuten Infekt) bemerkbar. Die Stimme ist wenig belastbar und kann manchmal ganz wegbleiben. Sie kann rau und gepresst oder kraftlos und hauchig klingen und eventuell schwer verständlich sein. Es können funktionelle oder organische Ursach
Welche Stimmstörungen gibt es bei Kindern?
Es wird zwischen funktionellen und organischen Stimmstörungen unterschieden.
Organische Stimmstörungen
Organische Stimmstörungen kommen im frühem Kindes- bzw. Säuglingsalter z.B. aufgrund von Fehlbildungen des Kehlkopfes vor, bei Vorschul- bzw. Schulkindern auch als sekundäre organische Veränderungen („Schreiknötchen“), als Folge entzündlicher Erkrankungen (chronische Kehlkopfentzündungen) oder als Folge von Verletzungen im Kehlkopfbereich (durch Unfälle, Operationen etc).
Funktionelle Stimmstörungen
Funktionelle Stimmstörungen zeigen noch keine organischen Veränderungen, aber Unregelmäßigkeiten im Schwingungs- bzw. Schließungsverhalten der Stimmlippen, die eine Veränderung im Stimmklang ( Heiserkeit) und in der Stimmleistung (Stimme bricht z.T. weg, ermüdet schnell) zur Folge haben. Sie können auch zu sekundären organischen Veränderungen führen.
Ursachen von funktionellen Stimmstörungen können ein zu intensiver und falscher Stimmeinsatz, ungünstige Körperhaltung, ungünstige Stimmmodelle (Eltern, Bezugspersonen mit auffälligen Stimmen), ungünstige Umweltbedingungen, familiär bedingte Stimmschwäche, Hörstörungen (beim Kind selbst oder bei Eltern / Bezugspersonen, so dass immer laut gesprochen werden muss) sein. Es wird zwischen hyper- und hypofunktionellen Stimmstörungen unterschieden, je nachdem, ob mit zu viel oder zu wenig Spannung gesprochen wird.
Hyperfunktionelle Stimmstörung
Die hyperfunktionelle Stimmstörung kommt am häufigsten vor. Die Stimme klingt heiser, rau, gepresst, teilweise ohne Ton, angestrengt und ermüdet bei Belastung schnell. Meist sprechen die Kinder zu schnell, z. T. undeutlich und eher laut. Die Stimme ist meist zu tief, kann aber auch erhöht sein. Es fällt eine Schnappatmung beim Sprechen auf. Die Körperspannung ist meist erhöht vorwiegend im Schulter-Nacken-Kiefer-Bereich bestehen An- bzw. Verspannungen. Die Kinder haben oft eine eher geringe Musikalität und eine verminderte Fähigkeit zum Singen. Sie nehmen meist ihre Stimme selbst nicht als auffällig wahr oder finden sie eventuell sogar cool. Manchmal besteht ein Fremdkörpergefühl oder Kratzen im Hals.
Kindliche Stimmstörungen können auch in Kombination mit kindlichem Stottern oder Sprachentwicklungsstörungen bzw. Sprachentwicklungsverzögerungen vorkommen.
Hypofunktionelle Stimmstörung
Bei der hypofunktionellen Stimmstörung ist die Stimme heiser, kraftlos und stark behaucht. Beim Sprechen tritt Kurzatmigkeit auf, die Artikulation ist meist undeutlich und die Kinder sprechen oft leise und sind schlecht zu verstehen. Die Körperspannung ist eher schlaff.
Es kann zusätzlich eine Myofunktionelle Störung bestehen und eventuell ein nasaler Stimmklang.
Näseln (Rhinophonie)
Näseln kann organisch (z.B. bei Lähmungen des Gaumensegels, bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten) oder funktionell bedingt sein kann. Es wird zwischen offenem Näseln (beim Sprechen entweicht zu viel Luft durch die Nase, da das Gaumensegel nicht vollständig abdichtet), geschlossenem Näseln („Stockschnupfensprache“: es entweicht keine Luft durch die Nase) und gemischten Formen unterschieden.
Psychogene Stimmstörungen
Selten treten psychogene Stimmstörungen (Stimmklangveränderung aufgrund psychischer Beeinträchtigungen) bei Kindern auf, die meist in Kombination mit anderen psychischen Störungen (z.B. Magersucht oder Bulimie) vorkommen oder als psychogene Aphonie (völlige Stimmlosigkeit) nach einem traumatischen Erlebnis oder Schock. Hier erfolgt in erster Linie eine psychologische Betreuung und ggf. eine logopädische Mitbehandlung.
Weitere Informationen enthält unser Faltblatt
„Stimmstörungen bei Kindern“.
Wie kann Stimmstörungen vorgebeugt werden?
Bei organischen Stimmstörungen durch Fehlbildungen, Unfälle, Verletzungen etc. sind eventuell operative Maßnahmen und gegebenenfalls logopädische Behandlung zur Milderung oder Behebung der Störung sinnvoll.
Hinsichtlich der funktionellen oder sekundär organischen Stimmstörungen („Schreiknötchen“) kann einer möglichen Störung durch präventive Maßnahmen durchaus vorgebeugt werden.
Dazu gehören beispielsweise:
- der Ausgleich von Fehlhaltungen (Krankengymnastik),
- die Verbesserung von Umweltfaktoren (keine zu trockene Luft, keine Zugluft, ausreichend Flüsigkeit, rauchfreie Wohnräume, Vermeiden von allergenen Stoffen),
- das Vermeiden von lauten Umfeldgeräuschen (z.B: ständige Radio- oder Fernsehgeräusche im Hintergrund, die höhere Sprechlautstärke erfordern),
- die Erarbeitung von Entlastungsstrategien (bei schwerhörigen Angehörigen, lautstarkem Sport, hohem Schreipotential),
- viel frische Luft und Bewegung verknüpft mit Singen und Spaß,
- Stimmruhe bei Kehlkopfentzündungen,
- das Achten auf Hörprobleme,
- das Bemühen, als Erwachsener ein gutes Stimmvorbild zu sein,
- die Lösung familiäre Konflikte und
- die Durchführung spezieller logopädischer Stimmübungen.
Welche Hilfen bietet die Logopädie?
Zur Prävention von Stimmstörungen bei gefährdeten Kindern können in Gruppen- oder in Einzelsitzungen Kurse angeboten werden (z.B. auch in Schule oder Kindergarten).
Bei bestehenden oder vermuteten Stimmstörungen sollte das Kind einem HNO-Arzt oder Phoniater vorgestellt werden, der den Kehlkopf und das Hörvermögen untersucht und ggf. eine logopädische Verordnung ausstellt. Auf der Grundlage des ärztlichen Befundes findet eine logopädische Stimmdiagnostik und ein Anamnesegespräch mit den Eltern und dem Kind statt, in dem der Beginn und der Verlauf der Stimmstörung sowie alle damit verbunden Faktoren (allgemeine Entwicklung, Krankheiten, Sozialverhalten, Sozialkontakte, Umfeldbedingungen etc.) abgeklärt werden. Entsprechend den Ergebnissen des logopädischen Befundes wird eine Behandlung durchgeführt. In der Regel wird einzeln behandelt, unter Umständen können aber auch Gruppentherapien sinnvoll sein. Ausführliche Elternberatung und ggf. auch Elternarbeit begleiten jede Kindertherapie und können bei kleineren Kindern evtl. im Vordergrund stehen.
Das Ziel der Therapie ist, die stimmliche Kommunikationsfähigkeit des Kindes durch eine belastbare Stimme zu verbessern.
Es wird an der Wahrnehmung, der Atmung, der Körperhaltung, der Motorik, der Artikulation, der Stimmfunktion, dem Verhalten im Gespräch sowie der Stimmentlastung gearbeitet. Dies geschieht unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten des Kindes und in angemessener, spielerischer Form unter Einbezug von z.B. Bewegungsspielen, Singübungen und Rollenspielen. Die Eltern werden über den Verlauf der Therapie informiert und ggf. zur Mitarbeit angeleitet.
Nach einer Therapieeinheit erfolgt ein logopädischer Abschlussbefund und eine weitere ärztliche Untersuchung um zu entscheiden, ob die Therapie beendet werden kann oder eine weitere Therapieeinheit erfolgen sollte.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Schluckstörungen
Schluckstörungen bei Kindern
Schluckstörungen (Dysphagien) bei Kindern können in jeder Altersstufe auftreten. Sowohl Säuglinge als auch ältere Kinder können unter Schluckstörungen leiden. Bei den Säuglingen sind oft Frühgeborene betroffen, die z.B. nicht kraftvoll saugen können. Bei den älteren Kindern handelt es sich meist um Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung.
Daneben kommen Schluckstörungen aber auch bei insgesamt gesunden Kindern vor, die ein ungünstiges Schluckverhalten entwickelt haben. Dieses abweichende Schluckmuster kann sich z.B. ungünstig auf die Entwicklung der Zahnstellung auswirken.
Welche Schluckstörungen gibt es?
Organische Schluckstörungen
Organische Schluckstörungen können durch neurologische Erkrankungen mit Beeinträchtigung der Hirnentwicklung auftreten, wie z.B. bei körperbehinderten Kindern oder durch Störungen der Hirnfunktionen nach Unfällen. Wesentliche Merkmale sind Veränderungen der Beweglichkeit von Muskeln und/oder Beeinträchtigungen im Bereich der Wahrnehmung (Sensibilität) von Mund- und Schluckmuskulatur. Viele Kinder zeigen Lähmungen, durch die sie den Mund z.B. nur schwer schließen können, oder es gelingt ihnen nicht, die Nahrung ausreichend zu zerkleinern. Betroffene Kinder verschlucken sich oft und nicht immer können sie ausreichend husten, um ihr Schluckproblem zu lösen. Organischen Schluckstörungen liegen sehr unterschiedliche Bewegungsprobleme zu Grunde. Manche Kinder zeigen eine eher kraftlos wirkende, wenig aktive Muskulatur, bei anderen besteht eine sehr angespannte, zu hohe Muskelaktivität.
Funktionelle Schluckstörungen (Myofunktionelle Störungen)
Funktionelle Schluckstörungen kommen bei Kindern vor, die ein frühkindliches Schluckmuster im Verlauf der Entwicklung nicht durch ein normales Schluckmuster wie bei Erwachsenen ersetzen. Diese Kinder fallen oft erst spät auf, wenn z.B. ein Kieferorthopäde die Zahn- bzw. Kieferentwicklung korrigieren möchte. Die betroffenen Kinder zeigen ein ungünstiges Schluckverhalten, bei dem im Wesentlichen die Zunge beim Schluckvorgang zu stark gegen die Zähne presst. Ein solches auffälliges Schluckverhalten entsteht auf der Basis eines muskulären Ungleichgewichtes, d.h. manche Muskeln der Gesichts- und Schluckmuskulatur sind sehr aktiv, andere zu wenig. So fallen die Kinder z.B. dadurch auf, dass ihr Mund oft aufsteht (zu geringe Kiefer bzw. Lippenaktivität) und dass ihr Kinn beim Schluckvorgang gekräuselt aussieht (zu starke Aktivität des Kinnmuskels).
Weitere Informationen enthält unser Faltblatt „Schluckstörungen bei Kindern“.
Wie können Schluckstörungen verhindert werden?
Genaue Beobachtungen bei der Nahrungsaufnahme von Kindern mit Schluckproblemen können helfen, ungünstige Schluckabläufe schnell zu erkennen (z.B. wenn ein Säugling auffallend häufig hustet) und durch Einflussnahme, die z.B. durch die Verbesserung der Körperhaltung beim Füttern, einzugrenzen. Außerdem sollten Eltern ihre Kinder darin unterstützen, Nuckelgewohnheiten aus der Kleinkindzeit bis zum Alter von etwa drei Jahren abzubauen.
Die Früherkennung von auffälligen Schluckabläufen ist eine wesentliche Grundlage dafür, dass sich gestörte Funktionen nicht automatisieren und somit normale (physiologische) Schluckbewegungen möglich werden. Zusätzlich können sekundäre Probleme (kieferorthopädische Maßnahmen) auf diese Weise evtl. verhindert werden.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Die Logopädie bietet zunächst Beratung zu allen Fragen der kindlichen Schluckstörungen an, denn nicht jede Auffälligkeit ist bereits ein Zeichen für eine behandlungsbedürftige Schluckstörung. Aufgabe einer Logopädin ist es, die von Eltern genannten Auffälligkeiten einzuordnen und zu klären, ob das Kind tatsächlich von der Normalität abweichende Schluckprobleme hat und welche Maßnahmen zu treffen sind. Hier kann u.U. eine umfangreiche Beratung der Eltern in Hinblick auf unterstützende Maßnahmen bei der Nahrungsaufnahme (Prävention) ausreichend sein. Sollte ein Hinweis auf unphysiologische Bewegungsabläufe beim Schlucken bestehen, sollte eine ausführliche logopädische Diagnostik erfolgen.
Wesentlicher Teil der logopädischen Diagnostik ist die Anamnese, d.h. hier werden Fragen z.B. zu den Symptomen der Schluckstörung, zu den bisherigen Essgewohnheiten, zum bisherigen Entwicklungsverlauf, zu besonderen Ereignissen im Leben des Kindes (z. B. Krankenhausaufenthalte) aber auch zu Sozialkontakten des Kindes gestellt, um einen umfassenden Einblick in die Lebensbedingungen des Kindes zu gewinnen. Dies ist auch wichtig für die logopädische Therapie, die versucht, die Nahrungsaufnahme zu verbessern, indem die notwendigen Bewegungsabläufe erleichtert und geübt werden. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich unmittelbar aus dem logopädischen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der Therapie besprochen wird. Die Eltern erhalten kontinuierlich Einblick in den Verlauf der Therapie, indem sie über Fortschritte und Veränderungen in der Therapie informiert werden. Nach Möglichkeit werden sie in die einzelnen Übungssequenzen einbezogen. Am Ende einer Therapiephase wird ein Abschlussbefund mit der ausführlichen Darstellung des Behandlungsstandes für den Arzt erstellt.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Ziel der Therapie und der Beratung der Eltern ist, die Entwicklung des Kindes optimal zu fördern durch eine gezielte individuelle Behandlung der Sprache und des Sprechens.
Logopädie bei Erwachsenen
Bei Erwachsenen sind die häufigsten Ursachen für die Behandlung:
Neurologische Erkrankungen mit Sprachstörungen (z.B. Aphasie)
Sprachstörung bei Erwachsenen
Wenn die Sprache von Erwachsenen gestört ist, liegt eine Störung im Bereich des Sprachzentrums (i.d.R. im linken Teil) des Gehirns vor. Ursachen hierfür können ein Schlaganfall, eine Hirnblutung, unfallbedingte Hirnverletzungen, Hirntumore, entzündliche Erkrankungen des Gehirns und auch Hirnabbauprozesse sein. Diese Form der Sprachstörung wird Aphasie genannt. Eine Aphasie wirkt sich auf die unterschiedlichen sprachlichen Ebenen (Lautbildung, Wortbedeutung, Satzbau) aus und führt zu einer Beeinträchtigung des Sprechens, des Sprachverständnissessowie des Lesens und Schreibens, was gleichzeitig Ausdruck einer Störung der Sprachverarbeitung ist.
Welche Sprachstörungen gibt es?
Störungen auf der Lautebene
Störungen auf der Lautebene, die in einem Wort auftreten, werden als „Phonematische Paraphasien“ bezeichnet.
Dabei können einzelne oder mehrere Laute ausgelassen (tuhl statt Stuhl) hinzugefügt (Stuhul statt Stuhl) oder vertauscht (Stuk statt Stuhl) werden . Die Veränderung kann soweit gehen, dass das Wort vom Kommunikationspartner nicht mehr verstanden werden kann.
Störungen des Wortschatzes
Störungen des Wortschatzes können als sogenannte „Semantische Paraphasien“ auftreten. Der Betroffene möchte beispielsweise sagen: „Ich esse gerne Suppe.“ Statt des Wortes Suppe benutzt er das Wort „Kuchen“ oder ein beliebig anderes Wort. Häufig werden solche Fehler vom Aphasiker selbst gar nicht bemerkt. Relativ häufig treten auch Wortfindungsstörungen auf. Das gesuchte Wort liegt auf der Zunge, aber es will nicht herauskommen. Ein Phänomen, das die meisten Sprachgesunden gelegentlich auch haben. Bei einem Aphasiker kann dies jedoch in fast jedem Satz vorkommen. Manche Aphasiker können im Extremfall nur noch einzelne Silben oder Floskeln produzieren.
Störungen der Grammatik
Störungen der Grammatik treten entweder als starke Vereinfachung der Wortformen auf ) oder als Probleme des Satzbaus.
Bei Problemen der Bildung von Wortformen fällt es dem Aphasiker schwer z.B. ein Verb zu konjugieren, d.h. er verwendet es dann in der Grundform (Infinitiv): „Du fahren“.
Probleme des Satzbaus zeigen sich entweder in einer starken Vereinfachung von Sätzen („Schlecht geworden“; „Krankenhaus gefahren“) oder in der Neigung zur Verschachtelung von Sätzen und Wiederholung einzelner Satzteile.
So können Sätze entstehen wie: „Das Problem ja das Problem das meine eigene Kraft also mir reicht das nicht das ist groß oder auch nicht.“
Weitere Informationen enthält unser Faltblatt „Sprachstörungen bei Erwachsenen/Aphasien“.
Sprachverarbeitung
Die Störungen der sprachlichen Ebenen wirken sich meist nicht nur auf das hörbare Sprechen aus. Häufig sind in gleichem Maß das Schreiben und Lesen, aber auch das Verstehen von Sprache betroffen, d.h. die Sprachverarbeitung ist gestört. So kommt es immer wieder zu Missverständnissen zwischen einm Aphasiker und seinen Gesprächspartnern.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Logopädische Therapie bei Sprach- und Sprechstörungen nach Hirnschädigungen umfasst nach einer genauen Diagnostik zunächst die Behandlung der sprachlichen Defizite (Sprach- und Sprech- sowie ggf. Stimm- und Schluckstörungen). Die Intervention wird zumeist in Einzeltherapie unter Einbezug aller mit der Störung einhergehenden Auswirkungen auf die Kommunikation des Patienten durchgeführt. Die Einbeziehung realer Kommunikationssituationen („In-Vivo“) ist dabei integraler Bestandteil der Therapie, sie findet häufig in Form von Gruppentherapie statt. Selbstverständlich spielt auch die Beratung der Angehörigen in der logopädischen Therapie eine entscheidende Rolle, wobei die Angehörigen auch direkt in die Therapie einbezogen werden können.
Sollte eine lautsprachliche Kommunikation nicht mehr möglich sein, wird der Logopäde dem Patienten Angebote zur unterstützen Kommunikation machen, z.B. indem er mit ihm ein sogenanntes Kommunikationsbuch erarbeitet. Als Ergänzung zur logopädischen Therapie werden bei schweren Sprachstörungen seit einigen Jahren von Logopäden zunehmend computerunterstützte Diagnose- und Therapieverfahren eingesetzt.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Neurologische Erkrankungen mit Sprechstörungen (z.B. Dysarthrie)
Sprechstörungen bei Erwachsenen
Es gibt sehr verschiedene Sprechstörungen bei Erwachsenen, die sich in zwei große Gruppen unterteilen lassen: Störungen der Bildung von Lauten und Redeflussstörungen (Stottern/Poltern).
Welche Lautbildungsstörungen gibt es bei Erwachsenen?
Störungen der Lautbildung bei Erwachsenen sind sehr verschieden und haben ganz unterschiedliche Ursachen.
Störungen der Artikulation
Mit Störungen der Artikulation werden Schwierigkeiten von Erwachsenen beschrieben, einen Laut richtig zu bilden. Die bekannteste Form ist das „Lispeln“ bzw. der „Sigmatismus“. Die Aussprache wird hier dadurch verändert, dass bei der Artikulation des Lautes /s/ die Zunge z. B. zwischen die Zähne rutscht.
Dysarthrien bzw. Dysarthrophonien
Dysarthrien bzw. Dysarthrophonien treten auf, wenn die Verarbeitung des Sprechens im Gehirn z. B. durch einem Schlaganfall bzw. eine neurologische Erkrankung wie Parkinson oder nach einem Unfall gestört ist. Die Aussprache ist oft sehr undeutlich, weil vor allem die Beweglichkeit von Zunge, Lippen und Gaumensegel eingeschränkt ist. Gleichzeitig kann aber auch die Stimme verändert und die Atmung beim Sprechen auffällig sein.
Sprechapraxie
Bei einer Sprechapraxie liegt das Problem in der sogenannten Sprechplanung, d.h. die einzelnen Artikulationsbewegungen können nicht ausreichend kontrolliert erfolgen, obwohl die Muskulatur prinzipiell die erforderlichen Einzelbewegungen ausführen kann. So ist ein Patient z.B. in der Lage, einen Ausdruck des Ekels mit „ihh“ zu äußern, kann aber der Aufforderung, ein /i/ zu sprechen, trotz großen Bemühens nicht nachkommen. Eine Sprechapraxie tritt fast immer in Kombination mit einer Aphasie auf.
Audiogene Sprechstörungen
Audiogene Sprechstörungen sind Artikulationsstörungen, die z.B. in Zusammenhang mit Schwerhörigkeit auftreten können. Auch bei dieser Störung ist die Aussprache oft undeutlich. Außerdem ist die Lautstärke der Äußerungen häufig nicht angemessen.
Weitere Informationen enthält unser Faltblatt „Sprechstörungen bei Erwachsenen“.
Wie können Störungen des Sprechens verhindert bzw. vermindert werden?
Aussprachestörungen bei Erwachsenen treten meist im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen auf. Deshalb ist es wichtig, diese Krankheiten möglichst früh diagnostisch zu klären, um den Patienten dabei zu unterstützen, möglichst rasch nach der Erkrankung wieder normale (physiologische) Sprechbewegungen zu trainieren. So können sich auffällige (pathologische) Artikulationsbewegungen nicht verfestigen.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Logopädische Therapie bei Sprach- und Sprechstörungen nach Hirnschädigungen umfasst nach einer genauen Diagnostik zunächst die Behandlung der sprachlichen Defizite (Sprach- und Sprech- sowie ggf. Stimm- und Schluckstörungen). Die Intervention wird zumeist in Einzeltherapie unter Einbezug aller mit der Störung einhergehenden Auswirkungen auf die Kommunikation des Patienten durchgeführt. Die Einbeziehung realer Kommunikationssituationen („In-Vivo“) ist dabei integraler Bestandteil der Therapie, sie findet häufig in Form von Gruppentherapie statt. Selbstverständlich spielt auch die Beratung der Angehörigen in der logopädischen Therapie eine entscheidende Rolle, wobei die Angehörigen auch direkt in die Therapie einbezogen werden können.
Sollte eine lautsprachliche Kommunikation nicht mehr möglich sein, wird der Logopäde dem Patienten Angebote zur unterstützen Kommunikation machen, z.B. indem er mit ihm ein sogenanntes Kommunikationsbuch erarbeitet. Als Ergänzung zur logopädischen Therapie werden bei schweren Sprachstörungen seit einigen Jahren von Logopäden zunehmend computerunterstützte Diagnose- und Therapieverfahren eingesetzt.
Welche Redeflussstörungen gibt es bei Erwachsenen?
Störungen des Redeflusses können in Form von Stottern oder Poltern vorliegen. Redeflussstörungen bei Erwachsenen können ein sehr unterschiedliches Erscheinungsbild aufweisen. Meist können die Ursachen nicht erkannt werden.
Stottern
Stottern äußert sich in Form von unfreiwilligen Wiederholungen von Lauten und Silben („Babababall“) sowie als Dehnungen („Fffffisch“) oder Blockierungen von Lauten (stummes Verharren vor oder in einem Wort, wobei Zeichen von Anstrengung sichtbar oder hörbar sein können: „—Tisch“). Diese Symptome werden Kernsymptomatik genannt, da sie das eigentliche Stottern darstellen. In Kernsymptomen verlieren Stotternde für einen Moment die Kontrolle über den Sprechablauf, obwohl sie genau wissen, was sie in diesem Moment sagen wollen. Es gibt – meist unbewusste – Strategien, um solche Symptome zu kontrollieren, z.B.
Ankämpfverhalten
Ankämpfverhalten, d.h. der Versuch, mit erhöhtem Kraftaufwand (z.B. Pressen, lauter werden), „Tricks“ bei der Atmung (z.B. übertrieben aus- oder einatmen, mit zu wenig oder zuviel Luft sprechen) und Mitbewegungen (z.B. starkes Kopfnicken) aus einem Symptom heraus zu kommen.
Strategien
Strategien, um Stottern vorzubeugen, d.h. Vermeiden von Sprechsituationen bzw. Umformulieren bei gefürchteten Wörtern oder prophylaktische Veränderung der Sprechweise wie Flüstern, Singsang oder „Tricks“ bei der Atmung (s. o.).
Psychische Reaktionen wie Sprechangst, Wut oder Trauer über das Versagen beim Sprechen, Selbstabwertung als Sprecher, Scham und Hilflosigkeit können hinzukommen. Häufig wird die Lebensqualität durch psychische Reaktionen stark beeinträchtigt, selbst wenn die Kernsymptomatik nur gering ist oder durch Vermeidung völlig verborgen werden kann.
Typisch für den Verlauf ist der Wechsel von symptomarmen Phasen mit Episoden stärkerer Symptomatik. Ebenso typisch ist, dass das Stottern in unterschiedlichen Situationen und bei unterschiedlichen Personen verschieden ausgeprägt sein kann.
Poltern
Bei Poltern ist die Verständlichkeit des Gesprochenen durch eine phasenweise überhöhte Sprechgeschwindigkeit mit Auslassungen und Verschmelzungen von Lauten, Silben oder Wörtern („zum Beispiel“ wird „Zeispiel“) beeinträchtigt. Außerdem treten viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln sowie stotterähnliche Redeunflüssigkeiten auf, so dass trotz des Eindrucks von hoher Sprechgeschwindigkeit oft nur wenig Inhalt vermittelt werden kann.
Bei bewusst verlangsamtem Sprechen reduziert sich die Symptomatik. Das Sprechen kann jedoch nicht langfristig kontrolliert werden. In Verbindung mit Poltern treten häufig auch bei Erwachsenen noch Sprachstörungen auf (Suche nach Wörtern, eingeschränkter Wortschatz, Störung der Grammatik). Polternde können oft das eigene Sprechen schlecht beobachten – die Störung ist ihnen häufig nicht oder nur ansatzweise bewusst. Manchen Polternden fällt auch das Zuhören schwer. Poltern wird gesellschaftlich nicht stigmatisiert, der damit verbundene Leidensdruck ist meist gering. Die Behinderung durch die eingeschränkte Verständlichkeit kann jedoch erheblich sein.
Stottern und Poltern können auch zusammen auftreten.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Folder
„Sprechstörungen bei Erwachsenen“.
Wie kann Redeflussstörungen vorgebeugt werden?
Bei fast allen stotternden Erwachsenen ist die Störung im Kindesalter entstanden. Menschen, bei denen das Stottern bis ins Erwachsenenalter fortbesteht, haben fast keine Chance mehr, das Stottern zu verlieren. Daher ist es wichtig, stotternde Kinder möglichst früh (ab dem 2. Lebensjahr) zu erkennen und bei Bedarf zu behandeln, damit eine Rückbildung unterstützt werden kann. Dennoch kann auch bei einer frühen Therapie nicht vorhergesagt werden, welche Kinder ihr Stottern verlieren werden.
Ausgesprochen selten kann Stottern aufgrund einer anderen Grunderkrankung (z. B. eine neurologische Erkrankung) auch noch im Erwachsenenalter beginnen.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Stottern
Für stotternde Menschen, die noch unschlüssig sind, ob sie sich in eine Behandlung begeben sollen, bietet die Logopädie zunächst einmal Beratung an. Durch eine logopädische Diagnostik wird festgestellt, welche Art von Stottern vorliegt und ob es behandelt werden muss. Die logopädische Therapie kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach der Art des Stotterns und der Therapierichtung. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich aus dem logopädischen Befund, der mit dem Patienten vor Beginn der Therapie besprochen wird. Während des Therapieverlaufs wird der Patient ausführlich über Stottern und die Therapie informiert. Er lernt Techniken für eine flüssigere Sprechweise (flüssiges leichtes Stottern oder Veränderung der Sprechweise) und baut Sprechängste ab. Eine Therapie kann abgeschlossen werden, wenn eine flüssigere Sprechweise mit geringen psychischen Reaktionen (Sprechangst, Scham) vorliegt. Am Ende der Therapie wird über die Möglichkeit von Rückfällen informiert und auf die dann gebotene Vorgehensweise vorbereitet.
Poltern
Auch für Polternde, die noch unschlüssig sind, ob sie sich in eine Behandlung begeben sollen, bietet die Logopädie zunächst einmal Beratung an. Bei Verdacht auf Poltern wird durch eine logopädische Diagnostik festgestellt, ob und welche Art von Poltern vorliegt und ob weitere Störungen bestehen.
Die logopädische Therapie kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach der Art des Polterns, der Situation des Polternden und begleitender Störungen. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich aus dem logopädischen Befund, der mit dem Patienten zu Beginn der Therapie besprochen wird. Polternde können in einer Therapie (bei ausreichender Motivation) zum Beispiel lernen, in für sie wichtigen Sprechsituationen das Poltern zu kontrollieren. Eine grundsätzliche Überwindung des Polterns ist nicht zu erwarten. Angehörige lernen in der Therapie, wie sie angemessen mit dem Poltern umgehen können.
Während der Behandlung wird der Patient ausführlich über Poltern und die Therapie informiert, auch über die Möglichkeit von Rückfällen nach Abschluss der Therapie und die dann gebotene Vorgehensweise.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Muskuläre Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Multiple Sklerose
Sprachstörung bei Erwachsenen
Wenn die Sprache von Erwachsenen gestört ist, liegt eine Störung im Bereich des Sprachzentrums (i.d.R. im linken Teil) des Gehirns vor. Ursachen hierfür können ein Schlaganfall, eine Hirnblutung, unfallbedingte Hirnverletzungen, Hirntumore, entzündliche Erkrankungen des Gehirns und auch Hirnabbauprozesse sein. Diese Form der Sprachstörung wird Aphasie genannt. Eine Aphasie wirkt sich auf die unterschiedlichen sprachlichen Ebenen (Lautbildung, Wortbedeutung, Satzbau) aus und führt zu einer Beeinträchtigung des Sprechens, des Sprachverständnissessowie des Lesens und Schreibens, was gleichzeitig Ausdruck einer Störung der Sprachverarbeitung ist.
Welche Sprachstörungen gibt es?
Störungen auf der Lautebene
Störungen auf der Lautebene, die in einem Wort auftreten, werden als „Phonematische Paraphasien“ bezeichnet.
Dabei können einzelne oder mehrere Laute ausgelassen (tuhl statt Stuhl) hinzugefügt (Stuhul statt Stuhl) oder vertauscht (Stuk statt Stuhl) werden . Die Veränderung kann soweit gehen, dass das Wort vom Kommunikationspartner nicht mehr verstanden werden kann.
Störungen des Wortschatzes
Störungen des Wortschatzes können als sogenannte „Semantische Paraphasien“ auftreten. Der Betroffene möchte beispielsweise sagen: „Ich esse gerne Suppe.“ Statt des Wortes Suppe benutzt er das Wort „Kuchen“ oder ein beliebig anderes Wort. Häufig werden solche Fehler vom Aphasiker selbst gar nicht bemerkt. Relativ häufig treten auch Wortfindungsstörungen auf. Das gesuchte Wort liegt auf der Zunge, aber es will nicht herauskommen. Ein Phänomen, das die meisten Sprachgesunden gelegentlich auch haben. Bei einem Aphasiker kann dies jedoch in fast jedem Satz vorkommen. Manche Aphasiker können im Extremfall nur noch einzelne Silben oder Floskeln produzieren.
Störungen der Grammatik
Störungen der Grammatik treten entweder als starke Vereinfachung der Wortformen auf ) oder als Probleme des Satzbaus.
Bei Problemen der Bildung von Wortformen fällt es dem Aphasiker schwer z.B. ein Verb zu konjugieren, d.h. er verwendet es dann in der Grundform (Infinitiv): „Du fahren“.
Probleme des Satzbaus zeigen sich entweder in einer starken Vereinfachung von Sätzen („Schlecht geworden“; „Krankenhaus gefahren“) oder in der Neigung zur Verschachtelung von Sätzen und Wiederholung einzelner Satzteile.
So können Sätze entstehen wie: „Das Problem ja das Problem das meine eigene Kraft also mir reicht das nicht das ist groß oder auch nicht.“
Weitere Informationen enthält unser Faltblatt „Sprachstörungen bei Erwachsenen/Aphasien“.
Sprachverarbeitung
Die Störungen der sprachlichen Ebenen wirken sich meist nicht nur auf das hörbare Sprechen aus. Häufig sind in gleichem Maß das Schreiben und Lesen, aber auch das Verstehen von Sprache betroffen, d.h. die Sprachverarbeitung ist gestört. So kommt es immer wieder zu Missverständnissen zwischen einm Aphasiker und seinen Gesprächspartnern.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Logopädische Therapie bei Sprach- und Sprechstörungen nach Hirnschädigungen umfasst nach einer genauen Diagnostik zunächst die Behandlung der sprachlichen Defizite (Sprach- und Sprech- sowie ggf. Stimm- und Schluckstörungen). Die Intervention wird zumeist in Einzeltherapie unter Einbezug aller mit der Störung einhergehenden Auswirkungen auf die Kommunikation des Patienten durchgeführt. Die Einbeziehung realer Kommunikationssituationen („In-Vivo“) ist dabei integraler Bestandteil der Therapie, sie findet häufig in Form von Gruppentherapie statt. Selbstverständlich spielt auch die Beratung der Angehörigen in der logopädischen Therapie eine entscheidende Rolle, wobei die Angehörigen auch direkt in die Therapie einbezogen werden können.
Sollte eine lautsprachliche Kommunikation nicht mehr möglich sein, wird der Logopäde dem Patienten Angebote zur unterstützen Kommunikation machen, z.B. indem er mit ihm ein sogenanntes Kommunikationsbuch erarbeitet. Als Ergänzung zur logopädischen Therapie werden bei schweren Sprachstörungen seit einigen Jahren von Logopäden zunehmend computerunterstützte Diagnose- und Therapieverfahren eingesetzt.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Stimmstörungen bei hoher beruflicher Belastung mit Heiserkeit oder bei Recurrenzparese, z.B. nach Operationen
Stimmstörungen bei Erwachsenen
Stimmstörungen bei Erwachsenen können funktionelle oder organische Ursachen haben. Sie äußern sich in länger bestehender Heiserkeit (ohne akuten Infekt), eingeschränkter Belastbarkeit der Stimme, Schmerzen und/oder einem Fremdkörpergefühl im Kehlkopf.
Welche Stimmstörungen gibt es bei Erwachsenen?
Organische Stimmstörung
Als organische Stimmstörungen werden Erkrankungen bezeichnet, bei denen es zu einer organischen Veränderung im Bereich des Stimmapparates kommt (Knötchen, Entzündungen, Ödeme, Veränderungen durch Unfälle oder Operationen, Lähmungen oder Teilentfernungen der Stimmlippen – im schwerwiegendsten Fall Kehlkopfentfernungen – bei Kehlkopfkrebs). Die Stimme ist meist stark heiser und kann teilweise oder ganz ausbleiben, es kann zu Doppeltönigkeit kommen oder zu starker Behauchung, je nach Ursache und Ausmaß der Störung.
Funktionellen Stimmstörung
Bei funktionellen Stimmstörungen ist keine organische Veränderung erkennbar, doch das Schwingungs- und Schließungsverhalten der Stimmlippen ist gestört. Funktionelle Stimmstörungen sind die häufigsten Stimmstörungen und kommen meist bei Berufssprechern (Lehrern, Erziehern, Call-Center-Mitarbeiter etc.) vor. Aufgrund von z. B. falschem oder ungünstigem Stimmgebrauch, durch ein eher „zartes“ Kehlkopfgerüst, durch Überlastung (zu viel und zu lautes Sprechen), Umweltbelastungen (Sprechen in zu trockenen Räumen, gefährliche Stäube – wie z.B. Kohle, Mehlstaub etc.), durch psychische Belastungen (Stress, Überlastung, Konflikte etc.) können Stimmstörungen entstehen. Werden funktionelle Stimmstörungen nicht behandelt, können sekundär organische Stimmstörungen (Knötchen) auftreten.
Funktionelle Stimmstörungen sind immer in Zusammenhang mit dem psychosozialen Umfeld und Faktoren der Persönlichkeit zu sehen.
Hyper- und hypofunktionelle Störung
Es wird zwischen hyper- und hypofunktionelle Störungen unterschieden.
Bei einer hyperfunktionellen Stimmstörung ist die Stimme heiser, rau, gepresst, angestrengt und ermüdet bei Belastung. Sie kann zu tief, aber auch zu hoch sein. Die Körperspannung ist meist erhöht (zumindest im Schulter-Nacken-Kiefer-Bereich), es besteht eine Hochatmung und beim Sprechen meist eine Schnappatmung.
Die hypofunktionelle Stimmstörung zeichnet sich durch eine heisere, schwache und behauchte Stimme aus. Die Artikulation ist meist undeutlich. Die Körperspannung ist unterspannt und die Atmung eher flach.
Es kann auch zu Mischformen von hyper- und hypofunktionellen Stimmstörungen kommen und bei längerem Bestehen kann sich sekundär aus einer hyperfunktionellen Störung eine hypofunktionelle entwickeln und umgekehrt.
Psychogene Stimmstörung
Eine psychogene Stimmstörung kann sich in ihrem Klangbild hyper- oder hypofunktionell äußern. Meist spiegelt sich der auffällig heisere und angestrengte bzw. kraftlose Klang der Stimme nicht demgemäß im ärztlichen Untersuchungsbefund. Ursache der Stimmveränderung sind psychische Probleme oder Störungen.
Stimmstörungen durch hormonelle Einflüsse
Durch hormonelle Einflüsse (Anabolika, Geschlechtshormone – z.B. bei einer Brustkrebsbehandlung oder bei Geschlechtsumwandlungen etc.) können Stimmstörungen entstehen, die meist Veränderungen der Stimmhöhe und der Leistungsfähigkeit der Stimme zur Folge haben, welche oft auch nach Absetzen der Substanzen weiter bestehen.
Mutationsstimmstörungen
Bei Jungen kann es nach der Abschluss der Pubertät zu Stimmstörungen kommen (Mutationsstimmstörungen: die hohe Kinderstimme wird beibehalten, obwohl die anatomischen Gegebenheiten für eine Männerstimme gegeben sind). Dabei wird nach organischen (Kehlkopffehlbildungen, hormonelle Störungen) und funktionellen Ursachen unterschieden. Die Stimme ist sehr hoch, bei stark eingeschränktem Stimmumfang und wird bei längerem Gebrauch heiser, rau, angestrengt und wenig belastbar.
Dysodie
Auch die Singstimme kann gestört sein (Dysodie). Hierbei kann es durch falsche Singtechnik oder Überforderung zu Einschränkungen der Leistungsfähigkeit und der Klangqualität kommen.
Rhinophonie
Wenn der Stimmklang nasal ist, sprich man von einer Rhinophonie. Hierbei wird unterschieden zwischen geschlossenem (zu geringe Nutzung des nasalen Klangraumes – „Stockschnupfen“) und offenem Näseln (übermäßige Nutzung des nasalen Klangraumes, da kein genügender Gaumensegelverschluss erfolgt – z.B. bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten). Hierbei treten in der Folge auch Veränderungen der Artikulation (Rhinolalien) auf.
Weitere Informationen enthält unser Faltblatt „Stimmstörungen bei Erwachsenen“.
Wie kann Stimmstörungen vorgebeugt werden?
Funktionellen Stimmstörungen und sekundären organischen Veränderungen (Knötchen) kann durch entsprechende stimmhygienische Maßnahmen (ausreichende Flüssigkeit, gutes Raumklima, Vermeiden von allergenen und belastenden Stoffen, kein aktives oder passives Rauchen etc.) und präventive Stimmübungen vorgebeugt werden.
Welche Hilfen bietet die Logopädie?
Logopäden beraten über stimmhygienischen Maßnahmen und bieten Kurse und Seminare zur Vermeidung von Stimmstörungen insbesondere für Menschen in Sprechberufen an.
Bei auftretenden Stimmproblemen sollte unbedingt ein HNO-Arzt oder Phoniater (Facharzt für Stimmbeschwerden) aufgesucht werden. Der Arzt untersucht den Kehlkopf und das Hörvermögen und stellt ggf. ein Rezept für eine logopädische Behandlung aus. Die Logopädin führt eine Stimmuntersuchung durch und führt ein Anamnesegespräch, in dem der Beginn und der bisherige Verlauf der Stimmstörung sowie alle beeinflussenden Faktoren geklärt werden. Anschließend erläutert die Logopädin ihren Befund und erstellt einen Behandlungsplan Auf dieser Grundlage erfolgt die logopädische Therapie, in der Regel in Einzelbehandlungen.
Inhalte einer Stimmtherapie sind Übungen zur Verbesserung der Wahrnehmung, der Atmung, der Haltung, der Körperspannung und der mit der Stimme zusammenhängenden Artikulation sowie gezielte Stimmübungen. Ggf. erfolgen Beratungsgespräche über alle mit der Stimmstörung in Zusammenhang stehende Faktoren.
Ziel einer Stimmtherapie ist eine belastungsfähige Stimme mit der bestmöglichen Wiedererlangung und Stabilisierung optimaler stimmlicher Kommunikationsfähigkeit in Alltag und Beruf. Dies ist immer abhängig von Ausmaß und Ursache der Störung bzw. Grunderkrankung. Wichtig für den Therapieerfolg ist der ständige Transfer des Geübten in den Alltag.
Nach Ablauf der logopädischen Verordnung erfolgt erneut eine Untersuchung beim Facharzt, der dann in Absprache mit der Logopädin und auf der Grundlage des logopädischen Berichtes entscheidet, ob eine weitere Therapieeinheit erfolgen soll oder ob die Stimme ausreichend stabilisiert wurde und wieder belastungsfähig ist.
Heiserkeiten ohne akuten Infekt, die länger als 4 Wochen bestehen, müssen unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Entzündliche Prozesse im Gehirn oder Operationen im Kopf- und Halsbereich
Sprechstörungen bei Erwachsenen
Es gibt sehr verschiedene Sprechstörungen bei Erwachsenen, die sich in zwei große Gruppen unterteilen lassen: Störungen der Bildung von Lauten und Redeflussstörungen (Stottern/Poltern).
Welche Lautbildungsstörungen gibt es bei Erwachsenen?
Störungen der Lautbildung bei Erwachsenen sind sehr verschieden und haben ganz unterschiedliche Ursachen.
Störungen der Artikulation
Mit Störungen der Artikulation werden Schwierigkeiten von Erwachsenen beschrieben, einen Laut richtig zu bilden. Die bekannteste Form ist das „Lispeln“ bzw. der „Sigmatismus“. Die Aussprache wird hier dadurch verändert, dass bei der Artikulation des Lautes /s/ die Zunge z. B. zwischen die Zähne rutscht.
Dysarthrien bzw. Dysarthrophonien
Dysarthrien bzw. Dysarthrophonien treten auf, wenn die Verarbeitung des Sprechens im Gehirn z. B. durch einem Schlaganfall bzw. eine neurologische Erkrankung wie Parkinson oder nach einem Unfall gestört ist. Die Aussprache ist oft sehr undeutlich, weil vor allem die Beweglichkeit von Zunge, Lippen und Gaumensegel eingeschränkt ist. Gleichzeitig kann aber auch die Stimme verändert und die Atmung beim Sprechen auffällig sein.
Sprechapraxie
Bei einer Sprechapraxie liegt das Problem in der sogenannten Sprechplanung, d.h. die einzelnen Artikulationsbewegungen können nicht ausreichend kontrolliert erfolgen, obwohl die Muskulatur prinzipiell die erforderlichen Einzelbewegungen ausführen kann. So ist ein Patient z.B. in der Lage, einen Ausdruck des Ekels mit „ihh“ zu äußern, kann aber der Aufforderung, ein /i/ zu sprechen, trotz großen Bemühens nicht nachkommen. Eine Sprechapraxie tritt fast immer in Kombination mit einer Aphasie auf.
Audiogene Sprechstörungen
Audiogene Sprechstörungen sind Artikulationsstörungen, die z.B. in Zusammenhang mit Schwerhörigkeit auftreten können. Auch bei dieser Störung ist die Aussprache oft undeutlich. Außerdem ist die Lautstärke der Äußerungen häufig nicht angemessen.
Weitere Informationen enthält unser Faltblatt „Sprechstörungen bei Erwachsenen“.
Wie können Störungen des Sprechens verhindert bzw. vermindert werden?
Aussprachestörungen bei Erwachsenen treten meist im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen auf. Deshalb ist es wichtig, diese Krankheiten möglichst früh diagnostisch zu klären, um den Patienten dabei zu unterstützen, möglichst rasch nach der Erkrankung wieder normale (physiologische) Sprechbewegungen zu trainieren. So können sich auffällige (pathologische) Artikulationsbewegungen nicht verfestigen.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Logopädische Therapie bei Sprach- und Sprechstörungen nach Hirnschädigungen umfasst nach einer genauen Diagnostik zunächst die Behandlung der sprachlichen Defizite (Sprach- und Sprech- sowie ggf. Stimm- und Schluckstörungen). Die Intervention wird zumeist in Einzeltherapie unter Einbezug aller mit der Störung einhergehenden Auswirkungen auf die Kommunikation des Patienten durchgeführt. Die Einbeziehung realer Kommunikationssituationen („In-Vivo“) ist dabei integraler Bestandteil der Therapie, sie findet häufig in Form von Gruppentherapie statt. Selbstverständlich spielt auch die Beratung der Angehörigen in der logopädischen Therapie eine entscheidende Rolle, wobei die Angehörigen auch direkt in die Therapie einbezogen werden können.
Sollte eine lautsprachliche Kommunikation nicht mehr möglich sein, wird der Logopäde dem Patienten Angebote zur unterstützen Kommunikation machen, z.B. indem er mit ihm ein sogenanntes Kommunikationsbuch erarbeitet. Als Ergänzung zur logopädischen Therapie werden bei schweren Sprachstörungen seit einigen Jahren von Logopäden zunehmend computerunterstützte Diagnose- und Therapieverfahren eingesetzt.
Welche Redeflussstörungen gibt es bei Erwachsenen?
Störungen des Redeflusses können in Form von Stottern oder Poltern vorliegen. Redeflussstörungen bei Erwachsenen können ein sehr unterschiedliches Erscheinungsbild aufweisen. Meist können die Ursachen nicht erkannt werden.
Stottern
Stottern äußert sich in Form von unfreiwilligen Wiederholungen von Lauten und Silben („Babababall“) sowie als Dehnungen („Fffffisch“) oder Blockierungen von Lauten (stummes Verharren vor oder in einem Wort, wobei Zeichen von Anstrengung sichtbar oder hörbar sein können: „—Tisch“). Diese Symptome werden Kernsymptomatik genannt, da sie das eigentliche Stottern darstellen. In Kernsymptomen verlieren Stotternde für einen Moment die Kontrolle über den Sprechablauf, obwohl sie genau wissen, was sie in diesem Moment sagen wollen. Es gibt – meist unbewusste – Strategien, um solche Symptome zu kontrollieren, z.B.
Ankämpfverhalten
Ankämpfverhalten, d.h. der Versuch, mit erhöhtem Kraftaufwand (z.B. Pressen, lauter werden), „Tricks“ bei der Atmung (z.B. übertrieben aus- oder einatmen, mit zu wenig oder zuviel Luft sprechen) und Mitbewegungen (z.B. starkes Kopfnicken) aus einem Symptom heraus zu kommen.
Strategien
Strategien, um Stottern vorzubeugen, d.h. Vermeiden von Sprechsituationen bzw. Umformulieren bei gefürchteten Wörtern oder prophylaktische Veränderung der Sprechweise wie Flüstern, Singsang oder „Tricks“ bei der Atmung (s. o.).
Psychische Reaktionen wie Sprechangst, Wut oder Trauer über das Versagen beim Sprechen, Selbstabwertung als Sprecher, Scham und Hilflosigkeit können hinzukommen. Häufig wird die Lebensqualität durch psychische Reaktionen stark beeinträchtigt, selbst wenn die Kernsymptomatik nur gering ist oder durch Vermeidung völlig verborgen werden kann.
Typisch für den Verlauf ist der Wechsel von symptomarmen Phasen mit Episoden stärkerer Symptomatik. Ebenso typisch ist, dass das Stottern in unterschiedlichen Situationen und bei unterschiedlichen Personen verschieden ausgeprägt sein kann.
Poltern
Bei Poltern ist die Verständlichkeit des Gesprochenen durch eine phasenweise überhöhte Sprechgeschwindigkeit mit Auslassungen und Verschmelzungen von Lauten, Silben oder Wörtern („zum Beispiel“ wird „Zeispiel“) beeinträchtigt. Außerdem treten viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln sowie stotterähnliche Redeunflüssigkeiten auf, so dass trotz des Eindrucks von hoher Sprechgeschwindigkeit oft nur wenig Inhalt vermittelt werden kann.
Bei bewusst verlangsamtem Sprechen reduziert sich die Symptomatik. Das Sprechen kann jedoch nicht langfristig kontrolliert werden. In Verbindung mit Poltern treten häufig auch bei Erwachsenen noch Sprachstörungen auf (Suche nach Wörtern, eingeschränkter Wortschatz, Störung der Grammatik). Polternde können oft das eigene Sprechen schlecht beobachten – die Störung ist ihnen häufig nicht oder nur ansatzweise bewusst. Manchen Polternden fällt auch das Zuhören schwer. Poltern wird gesellschaftlich nicht stigmatisiert, der damit verbundene Leidensdruck ist meist gering. Die Behinderung durch die eingeschränkte Verständlichkeit kann jedoch erheblich sein.
Stottern und Poltern können auch zusammen auftreten.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Folder
„Sprechstörungen bei Erwachsenen“.
Wie kann Redeflussstörungen vorgebeugt werden?
Bei fast allen stotternden Erwachsenen ist die Störung im Kindesalter entstanden. Menschen, bei denen das Stottern bis ins Erwachsenenalter fortbesteht, haben fast keine Chance mehr, das Stottern zu verlieren. Daher ist es wichtig, stotternde Kinder möglichst früh (ab dem 2. Lebensjahr) zu erkennen und bei Bedarf zu behandeln, damit eine Rückbildung unterstützt werden kann. Dennoch kann auch bei einer frühen Therapie nicht vorhergesagt werden, welche Kinder ihr Stottern verlieren werden.
Ausgesprochen selten kann Stottern aufgrund einer anderen Grunderkrankung (z. B. eine neurologische Erkrankung) auch noch im Erwachsenenalter beginnen.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Stottern
Für stotternde Menschen, die noch unschlüssig sind, ob sie sich in eine Behandlung begeben sollen, bietet die Logopädie zunächst einmal Beratung an. Durch eine logopädische Diagnostik wird festgestellt, welche Art von Stottern vorliegt und ob es behandelt werden muss. Die logopädische Therapie kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach der Art des Stotterns und der Therapierichtung. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich aus dem logopädischen Befund, der mit dem Patienten vor Beginn der Therapie besprochen wird. Während des Therapieverlaufs wird der Patient ausführlich über Stottern und die Therapie informiert. Er lernt Techniken für eine flüssigere Sprechweise (flüssiges leichtes Stottern oder Veränderung der Sprechweise) und baut Sprechängste ab. Eine Therapie kann abgeschlossen werden, wenn eine flüssigere Sprechweise mit geringen psychischen Reaktionen (Sprechangst, Scham) vorliegt. Am Ende der Therapie wird über die Möglichkeit von Rückfällen informiert und auf die dann gebotene Vorgehensweise vorbereitet.
Poltern
Auch für Polternde, die noch unschlüssig sind, ob sie sich in eine Behandlung begeben sollen, bietet die Logopädie zunächst einmal Beratung an. Bei Verdacht auf Poltern wird durch eine logopädische Diagnostik festgestellt, ob und welche Art von Poltern vorliegt und ob weitere Störungen bestehen.
Die logopädische Therapie kann sehr unterschiedlich aussehen, je nach der Art des Polterns, der Situation des Polternden und begleitender Störungen. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich aus dem logopädischen Befund, der mit dem Patienten zu Beginn der Therapie besprochen wird. Polternde können in einer Therapie (bei ausreichender Motivation) zum Beispiel lernen, in für sie wichtigen Sprechsituationen das Poltern zu kontrollieren. Eine grundsätzliche Überwindung des Polterns ist nicht zu erwarten. Angehörige lernen in der Therapie, wie sie angemessen mit dem Poltern umgehen können.
Während der Behandlung wird der Patient ausführlich über Poltern und die Therapie informiert, auch über die Möglichkeit von Rückfällen nach Abschluss der Therapie und die dann gebotene Vorgehensweise.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Neuromuskuläre Erkrankungen Schluckstörungen (Dysphagie)
Schluckstörungen bei Erwachsenen
Schluckstörungen (Dysphagien) bei Erwachsenen können in Verbindung mit neurologischen Erkrankungen, wie z.B. bei multipler Sklerose oder nach Schlaganfall auftreten. Einige Patienten bekommen auch Schluckprobleme aufgrund von Alterungsprozessen. Außerdem können Störungen der Nahrungsaufnahme nach operativen Eingriffen oder als Unfallfolge vorkommen.
Die meisten Patienten leiden sehr unter den Symptomen einer Schluckstörung. Teilweise gelingt die Nahrungsaufnahme nur mit großen Schwierigkeiten. Die Patienten verschlucken sich häufig, weil sie die Nahrung z.B. nicht mehr ausreichend zerkleinern bzw. nicht genau spüren können, ob der Mund schon leer ist, oder ob noch Reste im Mund verblieben sind.
Die Symptome sind sehr unterschiedlich und hängen davon ab, welche Ursachen ihnen zugrunde liegen. Schluckstörungen können zu Fehl- oder Mangelernährung führen und somit lebensbedrohlich werden. Lebensgefahr kann auch bestehen, wenn durch falsches Schlucken Nahrungsreste in die Luftröhre gelangen.
Welche Schluckstörungen gibt es?
Schluckstörungen
Schluckstörungen können durch neurologische Erkrankungen wie z.B. multiple Sklerose auftreten. Wesentliches Merkmal sind senso-motorische Veränderungen, d.h. die Beweglichkeit und/oder die Wahrnehmung (Sensibilität) der Mund- und Schluckmuskulatur ist beeinträchtigt. Durch gestörte Nervenaktivität kommt es zu Schwierigkeiten bei der Koordination des Schluckvorganges. Viele Patienten zeigen Lähmungen, durch die sie den Mund z.B. nur schwer schließen können, oder es gelingt ihnen nur unzureichend, die Nahrung zu zerkleinern. Andere Patienten, die Probleme nach operativen Eingriffen im Kehlkopf- oder Mundbereich z. B. durch Krebserkrankungen haben, können nur verbliebene Muskelstrukturen für die Nahrungsaufnahme verwenden. Organische Schluckstörungen können unterschiedliche Störungsschwerpunkte haben, je nach pathologischer Muskelaktivität. Manche Patienten zeigen eine eher kraftlos wirkende, wenig aktive Muskulatur, andere erscheinen eher verspannt durch zu hohe Muskelaktivität.
Weitere Informationen enthält unser Faltblatt „Schluckstörungen bei Erwachsenen“.
Wie kann Schluckstörungen vorgebeugt werden?
Das Schlucken sichert das Überleben, indem unserem Körper Nahrung zugeführt wird. Dabei wird deutlich, dass die einzelnen Schluckfunktionen sehr genau koordiniert werden müssen, damit ein reibungsloser Ablauf gewährleistet wird.
Schluckgestörte Patienten können sehr davon profitieren, wenn sie ihre Körperhaltung den unterschiedlichen muskulären Möglichkeiten entsprechend anpassen. Manchmal ist es auch sinnvoll sich beraten zu lassen, welche Kost mit welchen Hilfsmitteln evtl. leichter aufgenommen werden kann. In jedem Fall sollte jeder, der Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme hat, umgehend professionelle Beratung durch einen Arzt oder eine Logopädin in Anspruch nehmen, um vor allem möglichst frühzeitig eventuelle neurologische Erkrankungen festzustellen.
Die Früherkennung von auffälligen Schluckabläufen ist eine wesentliche Grundlage dafür, dass sich gestörte Funktionen nicht automatisieren und somit möglichst normale (physiologische) Schluckbewegungen erhalten bleiben.
Welche Hilfen bietet die Logopädie an?
Die Logopädie bietet zunächst Beratung zu allen Fragen bei Schluck-störungen an, denn nicht jede Auffälligkeit ist bereits ein Zeichen für eine behandlungsbedürftige Schluckstörung. Aufgabe einer Logopädin ist es, die Auffälligkeiten einzuordnen und zu klären, ob ein Patient tatsächlich von der Normalität abweichende Schluckprobleme hat und welche Maßnahmen zu treffen sind. Hier kann u.U. eine umfangreiche Beratung in Hinblick auf unterstützende Maßnahmen bei der Nahrungsaufnahme (Prävention) ausreichend sein. Sollte ein Hinweis auf unphysiologische Bewegungsabläufe beim Schlucken bestehen, sollte eine ausführliche logopädische Diagnostik erfolgen.
Wesentlicher Teil der logopädischen Diagnostik ist die Anamnese, d.h. hier werden Fragen z.B. zum Auftreten der Schluckstörungen, den bisherigen Essgewohnheiten und zu weiteren Ereignissen aus der Krankengeschichte geklärt. Dies ist auch wichtig für die logopädische Therapie, die versucht, die Nahrungsaufnahme zu verbessern, indem die notwendigen Bewegungs-abläufe erleichtert und geübt werden. Die Inhalte der logopädischen Therapie ergeben sich unmittelbar aus dem logopädischen Befund, der mit dem Patienten und seinen Angehörigen vor Beginn der Therapie besprochen wird. Die Betroffenen erhalten kontinuierlich Einblick in den Verlauf der Therapie, indem sie über Fortschritte und Veränderungen in der Therapieplanung informiert werden. Nach Möglichkeit werden auch Angehörige in die einzelnen Übungssequenzen einbezogen. Am Ende einer Therapiephase wird ein Abschlussbefund mit der ausführlichen Darstellung des Behandlungsstandes für den Arzt erstellt.
Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (www.dbl-ev.de)
Ziel ist stets eine ressourcenorientierte Therapie zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit.